Das Älterwerden ist verbunden mit chronischen Erkrankungen und gesundheitlichen Einschränkungen. Wenn es dann auch noch zu akuten Ereignissen wie Stürzen kommt, braucht es oft die Hilfe von Geriatrien, damit ältere Menschen möglichst lange unabhängig und selbständig bleiben. Geriatrische Reha-Einrichtungen sind also ein wichtiges Bindeglied in der Medizin, die allerdings nicht ausreichend finanziert werden. So fanden im Juli die letzten Therapien in der ambulanten geriatrischen Reha im Bürgerspital statt. Etwa 2.000 Patientinnen und Patienten suchen pro Jahr einen Platz in der geriatrischen Reha in der Region Würzburg. Für viele von ihnen bleibt die AWO nun die letzte Anlaufstelle. Ihr Recht auf eine Rehabilitation kann so aber nicht mehr geboten werden.
An neue Geriatrien will Dr. Renate Fiedler von der Seniorenvertretung Würzburg gar nicht erst denken. Erst müssten einmal die noch bestehenden Einrichtungen finanziell gesichert werden. Daher hat die Seniorenvertretung eine Petition gestartet, die fordert, dass die Geratrien eine Zwischenfinanzierung durch den Freistaat Bayern erhalten, bis die im Intensivpflege- und Rehabilitationsstärkungsgesetz des Bundes verankerte leistungsgerechte Vergütungsregelung greift. Die geriatrische Rehaklinik der AWO versucht derweil ihr Angebot auszubauen – doch auch hier sind die Ressourcen begrenzt. Neben dem Personalmangel in der Pflege mangelt es wie beim Bürgerspital auch hier immer wieder an Geld. Wenn nun auch noch die Station der AWO-Reha-Klinik schließen würde, dann würden wir von einer echten Pflegekatastrophe stehen, so die Seniorenvertretung Würzburg. Sie hofft deshalb auf zahlreiche Unterschriften: denn einen möglichst unbeschwerten Lebensabend, wünschen wir uns doch schließlich alle.