Die unterfränkischen Landwirte haben es in diesem Jahr besonders schwer. Wenig Niederschlag, eine Hitzewelle und die anhaltende Trockenheit haben für eine deutlich geringere Ernte gesorgt als im Vorjahr. Bei einem Pressegespräch im Landkreis Schweinfurt hat der bayerische Bauernverband am Donnerstagmorgen eine Erntebilanz gezogen.
Die Palettengabel des Traktors bohrt sich tief in den Boden des abgeernteten Getreidefeldes in Schraudenbach im Landkreis Schweinfurt. Zum Vorschein kommen knochentrockene Erdklumpen – hart wie Beton. Eigentlich müsste sich die Erde zerbröseln lassen können, doch sie ist stark verdichtet – die Folgen der langanhaltenden Trockenheit in Unterfranken.
Der Familienbetrieb von Jochen Klein baut auf einer Fläche von 100 Hektar Getreide an. Die Ernte lag in diesem Jahr 20 bis 30 Prozent unter dem langjährigen Durchschnitt. Bei der noch ausstehenden Zuckerrübenernte geht der Landwirt von Einbußen zwischen 40 und 50 Prozent aus. Und eigentlich müsste es jetzt schon längst weitergehen. Die Säcke mit Zwischenfruchtmischungen stehen jedoch noch immer in der Scheune und warten auf ihren Einsatz – der Boden ist schlichtweg zu trocken.
Die Trockenheit hat sich aber nicht in ganz Unterfranken negativ auf die Ernte ausgewirkt. Landwirt Michael Schneider aus Unterwaldbehrungen im Landkreis Rhön Grabfeld ist mit seiner Ernte durchaus zufrieden.
Die Ernte ist in Unterfranken größtenteils abgeschlossen. Die Erträge seien laut dem Bayerischen Bauernverband größtenteils sehr ernüchternd. Beim Getreide ist der Ertrag im Schnitt um 30 Prozent zurückgegangen. Für den Mais geht der Verband von noch höheren Ertragsverlusten aus. Um diesen existenzbedrohlichen Problemen entgegenzuwirken müssen die Landwirte neue Strategien fahren und versuchen, sich den Klimaveränderungen anzupassen. Ein Anfang wurde mit der Etablierung eines Trockenforschungsstandorts in Schwarzenau im Landkreis Kitzingen gesetzt.