Am 8. März ist internationaler Frauentag oder auch feministischer Kampftag. Es soll nämlich nicht nur darum gehen, Frauen zu feiern. Vielmehr werden an diesem Tag Forderungen nach gerechter Bezahlung, Selbstbestimmung und Schutz vor Frauenfeindlichkeit laut. Auch in Würzburg wurde am Samstag demonstrierten – rund 1.000 Menschen gingen dafür auf die Straßen.
Sie sind laut, sie sind entschlossen, sie sind wütend und sie fordern echt Gleichberechtigung statt Blumen und leerer Worte. Mindestens tausend Menschen, vor allem junge Frauen sind am Wochenende für ein Ende patriarchaler Strukturen auf die Würzburger Straßen gegangen. Zu der Kundgebung mit anschließender Demonstration zum „Queerfeministischen Kampftag“ hatte ein breites Bündnis von Organisationen aufgerufen.
Ein zentrales Thema war die Gewalt gegen Frauen. Eine Sprecherin der Gruppe „stoppt.femizide.würzburg“ machte deutlich: Femizide – die gezielte Tötung von Frauen und Mädchen aufgrund ihres Geschlechts – sind keine tragischen Einzelfälle, sondern Ausdruck eines tief verankerten patriarchalen Systems. Sie forderte mehr Frauenhäuser und eine konsequente Bestrafung der Täter. Laut Bundeskriminalamt gab es allein 2023 in Deutschland 360 Femizide – fast jeden Tag wurde also eine Frau Opfer tödlicher Gewalt. Ein weiterer wichtiger Aspekt: finanzielle Gleichstellung. Nur einen Tag vor dem Weltfrauentag fiel in diesem Jahr der Equal Pay Day – ein symbolischer Stichtag, der verdeutlicht, dass Frauen bis zu diesem Tag im Jahr rechnerisch ohne Bezahlung arbeiten, während Männer bereits seit dem 1. Januar ihr volles Gehalt verdienen.
Mit Sprechchören zog der Demonstrationszug schließlich durch die Würzburger Innenstadt. Weltweit stand der 8. März in diesem Jahr besonders im Zeichen des Kampfes für Gleichberechtigung. Gerade in Krisenzeiten werden Frauenrechte oft zurückgedrängt: In den USA streicht Donald Trump Gleichstellungsprogramme, in Deutschland bleibt das Thema in den politischen Verhandlungen von Union und SPD oft nur eine Randnotiz. Doch die Demonstrierenden in Würzburg machten deutlich: Sie werden nicht schweigen – und sie werden weiter für ihre Rechte kämpfen.