Die Sonne kommt raus und es wird wieder wärmer. An keinem Ort kann man dieses jährliche Wetterphänomen so gut beobachten wie an der alten Mainbrücke in Würzburg. Hier tummeln sich gerade zu alle Würzburger von früh bis spät um die schöne Atmosphäre aufzusaugen. Mit Brückenschoppen in der Hand und Blick auf den Main und auf die Festung, so kann man es sich gut gehen lassen. In den nächsten zwei Wochen könnte es da allerdings einen kleinen Störfaktor geben. Denn es kann laut werden um die Mainbrücke. Das alte Schleusentor kommt weg und ein neues muss her.
Um 6:00 Uhr am Morgen haben gestern die Arbeiten für das neue Schleusentor an der Alten Mainbrücke in Würzburg begonnen. Nur wenige Stunden später wurde das alte Schleusentor mit einem Kran aus seiner Verankerung gehoben. Schon vor zwei Jahren haben die Planungen für diese Aktion begonnen. Das neue Schleusentor wurde dann Ende des letzten Jahres gefertigt – und ist ungefähr zwei Wochen vor Beginn der Arbeiten angeliefert worden.
Im Grunde sind beide Tore – neu und alt – baugleich. Die Torflügel mit den Laufstegen wiegen ungefähr 40 Tonnen. Allerdings wurde das neue Tor nach aktuellen Stahlbaunormen mit den dementsprechenden Stahlgütern und Korrosionsschutzbeschichtung angefertigt. Und Obwohl das Projekt insgesamt zwei Wochen dauern wird, wurde bereits am ersten Tag einiges geschafft.
Damit alles auch weiterhin so zügig verlaufen kann, arbeiten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Schifffahrtsamtes, sowie von den Baufirmen im Schichtsystem fast rund um die Uhr. Auch Samstag und Sonntag soll an der neuen Schleuse gearbeitet werden, so Michel. Anstrengend kann es dementsprechend auch für die Anwohner werden, welche unmittelbar neben der Baustelle leben. Nicht nur deshalb ist es enorm wichtig, dass die Sanierung so schnell wie möglich abgeschlossen werden kann. Denn für die Arbeiten muss der Main für den Schiffsverkehr gesperrt werden. Das kann zu wirtschaftlichen Problemen führen, denn es gibt keine Ausweichstrecken. Als Durchfahrt für den Verkehr zwischen Rhein und Donau gibt es nämlich nur den Main.
Eine große Herausforderung für alle Beteiligten, das noch durch die Lage der Schleuse erschwert wird. Sie liegt nämlich mitten in Würzburg, weshalb es kaum Lagerflächen gibt. Auch für die großen Baustellenfahrzeuge gibt es nur wenig Platz. Die zweijährige Planung scheint sich auszuzahlen. Bisher verlaufen die Arbeiten reibungslos. Am 19. April soll dann das neue Schleusentor seinen Platz für die nächsten 70 Jahre einnehmen und wenn alles passt, fahren dann auch eine Woche später wieder die Schiffe auf dem Main durch Würzburg.