Fast 50.000 Liter Gülle sind aus einem Silo im unterfränkischen Miltenberg ausgelaufen. Nach Angaben der Polizei, gehe man davon aus, dass der Auslaufhahn absichtlich aufgedreht wurde. Bislang sind keine Umweltschäden entstanden.
In Miltenberg sind fast 50.000 Liter Gülle aus einem Silo ausgelaufen – das hat ein Landwirt im Altstadtweg am Montagmittag festgestellt. Dem aktuellen Sachstand nach ist davon auszugehen, dass der Auslauf von einem unbekannten Täter mutwillig geöffnet worden ist. Die Flüssigkeit sei zunächst über den Hof und dann großteils in einen Entwässerungsgraben gelaufen. Ersten Einschätzungen zufolge verursachte die Gülle keine Umweltschäden – das Wasserwirtschaftsamt Aschaffenburg ist über den Fall informiert.
-> Den entstandenen Schaden durch den Verlust der Gülle schätzte die Polizei auf rund 500 Euro. Die Beamten ermitteln wegen Sachbeschädigung.
Auf Feldern und Grünlagen wird gerne Gülle ausgebracht – denn es gibt zwei unschlagbare Vorteile. Sie enthält meist alle wichtigen Nährstoffe für die Pflanzen und liefert gleichzeitig organische Substanz für den Boden, die für eine nachhaltige Bodenfruchtbarkeit sorgt. Wenn Gülle allerdings ins Gewässer gelangt, haben die Nährstoffe Auswirkungen darauf. Das bedeutet, dass sich in einem Gewässer aufgrund der Düngung viel organische Substanz, beispielsweise in Form von Algen, bildet. Dadurch sinkt der Sauerstoffanteil im Wasser und die im Gewässer vorhandenen Lebewesen können wegen Sauerstoffmangels absterben. Zudem bilden sich anaerobe Prozesse – dem zur Folge fängt das Gewässer an zu stinken und „kippt um“.