Die Auswirkungen des Ukraine-Krieges, Inflation, die Energiepreisexplosionen bei Gas und Strom und Corona ist ebenso noch nicht ganz überstanden – auch der Haushaltsentwurf 2023 der Stadt Schweinfurt ist von diesen schwerwiegenden Krisen geprägt. Besonders für einen Wirtschaftsstandort wie Schweinfurt bleibt die Situation nicht ohne Folgen. Schmerzhaft sind dementsprechend die Einschnitte, große Projekte mussten von der Agenda gestrichen werden. Allen voran musste sich die Stadt von der für 2026 geplanten Landesgartenschau verabschieden. Ein Projekt, dass nicht nachgeholt werden kann. Andere Maßnahmen können in den kommenden Jahren mit Zeitverzug realisiert werden.
Mit zwei Großprojekten steht die Stadt Schweinfurt kurz vor dem Spatenstich. Noch in diesem Jahr soll mit der Generalsanierung des Stadttheaters begonnen werden. Hier sind die Kosten mittlerweile über 50 Millionen Euro geklettert. Auch ein weiteres Mammutprojekt soll noch 2022 in Angriff genommen werden. Für den Finanzhaushalt ergibt sich nach aktuellen Planungssätzen ein Einnahmevolumen von rund 232 Millionen Euro. Dem steht ein Ausgabevolumen von rund 263 Millionen Euro gegenüber. Sprich: die Einnahmen sind geringer, die Ausgaben höher. Um das Defizit zu decken müssen die Rücklagen der Stadt komplett aufgebraucht werden.
Ab dem 14. November starten im Schweinfurter Stadtrat dann die Haushaltsberatungen. Diese werden wohl nicht ohne Debatten ablaufen. Die Stadtratsfraktion der Linken haben in einer Pressemitteilung bereits bekanntgegeben, es politisch für unklug zu halten, alle Rücklagen der Stadt in nur einem Jahr zu verbrauchen und erst ab 2024 Kredite in Anspruch zu nehmen.