Scheinbar keine guten Tage für die Schifffahrt auf deutschen Flüssen: Erst am Sonntag rammte ein Frachter auf der Mosel eine Schleuse, die dadurch so schwer beschädigt wurde, dass der dortige Flussverkehr wohl bis März ausgesetzt werden muss. Rund 70 Schiffe stecken derzeit fest und können das Gewässer nicht verlassen. Ganz so drastisch sieht es bei dem havarierten Schiff in Karlstadt im Landkreis Main-Spessart zwar nicht aus – dennoch gestalten sich die Bergungsarbeiten als schwierig.
Mit aller Kraft ziehen die Schiffe von Wasserschifffahrtsamt und Wasserschutzpolizei, aber keine Chance: Die havarierte „Nautilia“ bewegt sich kein Stück. Bereits seit Dienstag steckt das mit rund 2.000 Tonnen Zementklinker beladene Schiff auf dem Main bei Karlstadt fest.
Besonders ungünstig: Das Stahlseil, mit dem die Schiffe an der „Nautilia“ ziehen, reißt. Es muss ein Ersatz her – und das kostet Zeit. Zeit, die gegen einen spielt. Eigentlich sollte das Schiff bereits im Laufe des Vormittags befreit werden, doch die Arbeiten dauern weiter an. Trotz des Aufstauens des Mains um mehrere Zentimeter und einer Verlangsamung der Strömung, ist diese immer noch zu stark. Nun wird überlegt, zusätzlich mit Seilwinden von Land aus zu unterstützen und auch ein Abladen des Kahns ist sehr wahrscheinlich, sodass er leichter zu bewegen ist.
Da an der „Nautilia“ kein anderes Gefährt vorbeikommt, wurde ursprünglich bis 17 Uhr eine Schifffahrtssperre verhängt, welche sich nun aber wohl bis in den nächsten Tag hinein verlängern könnte. Zudem wird überlegt, zusätzlich mit Seilwinden von Land aus zu unterstützen. Und auch ein Abladen des Kahns ist sehr wahrscheinlich, sodass er leichter zu bewegen ist. Zumindest bis zu Redaktionsschluss war der Main bei Karlstadt immer noch dicht. Doch das war noch nicht alles: Am späten Nachmittag kam es wohl auch im Neuen Hafen Würzburg zur Havarie eines weiteren Güterschiffs. Aktuell liegen dazu aber noch keine näheren Informationen vor.