Walzer, Rheinländer, Schottisch und der Dreischrittdreher. In Geldersheim im Landkreis Schweinfurt war am vergangenen Wochenende Kirchweih angesagt. Das Highlight der ganzen Kirchweich ist und bleibt aber der traditionelle Hammeltanz am Sonntag im Oberdorf.
Mit Begleitung des örtlichen Musikvereins zieht der Verein für Heimat- u. Brauchtumspflege Geldersheim feierlicher in den Altort ein. Die Frauen tragen festliche Tracht, die Männer Wrack und Zylinder. Im Fokus der Kirchweih am Sonntagnachmittag: Der traditionelle Hammeltanz. Dabei drehen die Fichtenmädchen und Fichtenburschen ihre Runden um den Schäfer und den Kirchweihhammel und reichen einen mit Blumen geschmückten Buschen herum. Es wird so lange getanzt, bis ein Wecker klingelt. Das Paar, dass dann den Buschen hat, gewinnt. Das neue Hammelkönigspaar darf den Kirchweihhammel zwar nicht wie früher üblich mit nach Hause nehmen – dafür bekommt es beim traditionellen Hammelessen Speis und Trank ausgegeben. Die Kirchweih hat eine lange Tradition, die Gepflogenheiten war aber viele Jahrzehnte aus den Feierlichkeiten verschwunden. Wiederbelebt wurde das alte Kirchweihbrauchtum vom Verein für Heimat- u. Brauchtumspflege Geldersheim.
Im Dialekt unter dem Namen „Galderschummer Kerwa“ bekannt, hat sich die Veranstaltung seit nunmehr über 30 Jahren zu einem festen Bestandteil der Kirchweihkultur im Landkreis Schweinfurt entwickelt. Und das immer November, immer nach Martini. Während viele andere Dörfer ihre Kirchweih in die wärmeren Monate vorverlegt haben, wird das Fest in Geldersheim weiterhin Ende November gefeiert – immer am zweiten Sonntag nach Martini. So wollte es damals schon der bayerische König. Und im Sommer feiern kann schließlich jeder.