In der Seniorenresidenz Parkwohnstift in Bad Kissingen ist seit dem 12. Februar wohl nichts mehr, wie es vorher war. An diesem Tag haben die Bewohner erfahren, dass das Parkwohnstift Insolvenz angemeldet hat und sie womöglich ausziehen müssen. Um mögliche Gespräche nicht zu beeinflussen, gibt der AWO Bezirksverband Unterfranken e.V., als Muttergesellschaft der Parkwohnstift gGmbH derzeit keine Interviews. In einer offiziellen Pressemitteilung heißt es:
„Die Parkwohnstift gGmbH hat am 12.02.24 Insolvenz angemeldet. Hintergrund sind anstehende Investitionen für Brandschutz und Gebäudesanierung. Zwischen einem vom AXA-Konzern gemanagten Immobilienfonds in Amsterdam (Eigentümer der Immobilie) und der Parkwohnstift gGmbH als Betreiberin der Einrichtung gibt es bisher keine Einigung, wie diese Investitionen aufzuteilen sind. Der AWO Bezirksverband Unterfranken e.V., als Muttergesellschaft der Parkwohnstift gGmbH, hat dafür ein Zukunftskonzept vorgelegt. Die zu AXA gehörende Investmentgesellschaft hat ihrerseits veränderte Konditionen angeboten. Die Positionen beider Seiten liegen bisher weit auseinander […].“
Bad Kissingens Oberbürgermeister Dirk Vogel wurde am gleichen Tag wie die Bewohner des Parkwohnstifts über die Einleitung des Insolvenzverfahrens unterrichtet. Er habe daraufhin die beiden Parteien gemeinsam mit Landrat Thomas Bold angeschrieben, dass die Probleme durch ein gemeinsames Gespräch gelöst werden müssen.
Der AWO Bezirksverband Unterfranken schreibt in seiner Pressemitteilung weiter:
„[…] Sollte der Betrieb im Parkwohnstift stillgelegt werden müssen, ist für alle Betroffenen Unterstützung sichergestellt durch die AWO Unterfranken. Für Bewohnerinnen und Bewohner sowie für Angehörige und Betreuer*innen von Pflegebedürftigen gibt es bereits ein Maßnahmenpaket mit zusätzlichen individuellen Betreuungs- und Beratungsangeboten. Pflegebedürftige Personen könnten in anderen Häusern der AWO in der Region ein neues Zuhause finden und bekämen entsprechende Angebote. Alternative Wohnangebote im Bereich des Servicewohnens würden ebenso allen Bewohnerinnen und Bewohnern unterbreitet. Ebenso gäbe es Unterstützung bei der Organisation von Umzügen. Aktuell werden alle Mitarbeitende weiterbeschäftigt, Gehaltszahlungen sind vorerst sichergestellt. Im Falle der Schließung strebt die Parkwohnstift gGmbH zudem an, möglichst viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unter dem Dach der AWO weiterzubeschäftigen.“
Sollte es zu keiner einvernehmlichen Lösung kommen, müsste der Betrieb zum 30. Juni 2024 eingestellt werden. Das Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung bietet Möglichkeiten für einen Kompromiss, es setzt aber auch einen zeitlichen Rahmen. Bis Mitte März 2024 muss eine Entscheidung fallen. Laut des AWO Bezirksverbands Unterfranken. wurden Gespräche mit verschiedenen Akteuren aufgenommen. Spätestens am 15. März will die AWO als Träger der Einrichtung in einem Pressegespräch über die Zukunft des Parkwohnstifts informieren.