Feldgeschworene gibt es in unserer Region schon seit hunderten von Jahren. Und obwohl manche vielleicht noch nie etwas von ihnen gehört haben, gibt es sie noch in vielen fränkischen Gemeinden. Vier bis sieben Freiwillige – daher auch der Name „Siebener“ – sind es meist, die mit ihrer Ortskundigkeit die Grenzen und Gemarkungen der jeweiligen Kommune im Blick behalten.
So nennen sich die Siebener auch. Denn ihre Aufgabe besteht unter anderem darin, die Grenzen von Feldern und Grundstücken zu überwachen. Dafür gibt es das sogenannte Siebener-Geheimnis, das nur mündlich weitergegeben wird – und das jeder Feldgeschworene mit ins Grab nimmt. Denn Feldgeschworener wird man auf Lebenszeit.
Über viele Jahrhunderte war die Arbeit der Siebener ein ausgesprochen wichtiges Ehrenamt. Schließlich haben sie aufgepasst, dass keine Grenzen überschritten werden – im wahrsten Sinne des Wortes. Aber macht die Arbeit des Vermessungsamtes und modernste GPS-Technik die Siebener nicht obsolet? Nein, meint Werner Wenninger, der 1. Vorsitzende des Feldgeschworenenverbandes Ochsenfurt. Denn da die Siebener ihre Gemeinde und auch die dort herrschenden Nachbarschaftsverhältnisse gut kennen, können sie kleine Streitigkeiten schon im Vorfeld schlichten. Außerdem seien die Feldgeschworenen eines der wenigen Ehrenämter, welches nicht mit Nachwuchsproblemen zu kämpfen hat.