Der Herbst hat offiziell begonnen und damit steht auch die Bundestagswahl steht vor der Tür. Während die Union laut aktuellen Umfragen ein historisch schlechtes Ergebnis einfahren könnte, sieht es für die Grünen ganz anders aus: Bei der letzten Bundestagswahl konnte die Partei nur knapp 9% der Stimmen für sich gewinnen, laut einer aktuellen Forsa-Umfrage kämen die Grünen derzeit auf 18 Prozent – das wäre eine Verdopplung im Vergleich zu 2017. Damit die Umfrageergebnisse auch zur Realität werden, ist natürlich Wahlkampf angesagt: Zum Beispiel gestern in Obernburg.
Wer sich ins Goldene Buch einer Stadt eintragen darf, der kommt nicht alle Tage. Am Donnerstag war es Claudia Roth. Die Bundestagsvizepräsidentin und Spitzenkandidatin der Grünen machte auf ihrer Wahlkampfreise in Obernburg im Landkreis Miltenberg Halt. Beschützt und begleitet wurde sie dabei natürlich klimafreundlich von Beamtinnen auf Fahrrädern. Bei einem anschließenden Stadtspaziergang machte sich Roth einen Eindruck des malerischen Städtchens, mit dem Ziel, im Rosengarten zu den Menschen zu sprechen. Hier nutzte aber zunächst der Bundestagskandidat für Main-Spessart/Miltenberg Armin Beck die Chance, sich kurz vorszustellen.
Gespannt hörten die Menschen zu, als schließlich Claudia Roth das Wort übernahm. Sie bedankte sich nicht nur für die freundliche Wilkommenskultur in Obernburg, sondern redete auch über die großen Herausforderungen unserer Zeit und natürlich die bevorstehende Bundestagswahl. Dabei bezeichnete sie das Wirken der derzeitigen Regierungskoalition als erbämliches, politisches Versagen und betonte, dass die Menschen bereit seien für entscheidende Veränderungen. Obwohl es bereits ihr 10. Bundestagswahlkampf für die Grünen ist, sei diese Wahl von ganz besonderer Bedutung.
Tatsächlich haben die Grünen zum ersten Mal in ihrer Geschichte die Chance, die Bundespolitik nach dem 26. September entscheidend mitzubestimmen. Doch das gefällt nicht jedem. Ein Plakat mit Begriffen wie Baerbockshorn oder Klimadikatur ließ keine Zweifel offen – genaus wie eine Puppe, die die ganze Veranstaltung begleitete und sich gegen die Corona-Politik richtete. Als die Pandemie bei einer anschließenden Fragerunde dann zum Thema wurde, schieden sich die Geister im Publikum.