An dieser Stelle soll in Brünnstadt, im Landkreis Schweinfurt, gegen Ende des Jahres ein neues Schalthaus stehen, damit 2024 der Stromspeicherausbau beginnen kann. So lautet der Plan von Jürgen Kriegbaum, dem geschäftsführenden Vorstand der Unterfränkischen Überlandzentrale eG, kurz ÜZ Mainfranken. Dazu startete der Energieversorger eine Zusammenarbeit mit dem Alzenauer Technologieunternehmen CMBlu Energy, einem Entwickler von Speicherbatterien. Der Bayerische Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger informierte sich in einem Brennpunktgespräch über diverse Fortschritte und Problematiken in diesem Bereich.
Die Energiewende sieht Aiwanger als gesamtgesellschaftliche Aufgabe an: bisher haben Kern- und Kohlekraftwerke konstant den Energieverbrauch abgedeckt, doch mit erneuerbaren Energien hat sich plötzlich eine neue Situation aufgetan. Erzeugung und Verbrauch müssen besser gemeinsam geplant und auch der Regionalität müsse mehr Aufmerksamkeit zuteil werden, so Aiwanger. Bayerns Wirtschaftsminister sieht die privatisierte Energiewirtschaft in der Verantwortung, gemeinsam im Sinne der Energiewende zu handeln. Dazu müsse man den Kunden so gut wie möglich entgegenkommen. Zusammengefasst gibt es zwar zu wenig Netze für den erneuerbaren Strom, einem blinden Ausbau sollte aber mit mehr Speichern entgegengewirkt werden.
CMBlu Energy hat den sogenannten Organic Solid-Flow-Energiespeicher entwickelt, der in Brünnstadt zum Einsatz kommen soll. Mit der Batterie können große Mengen Energie über eine lange Zeit gespeichert werden. Gründer und CEO Dr. Peter Geigle war an der Entwicklung beteiligt. Die ÜZ Mainfranken versorgt über 53.000 Haushalte mit grünem Strom, das macht sie zur größten Energiegenossenschaft in ganz Bayern. Dass das Großspeicher-Pilotprojekt in Brünnstadt umgesetzt werden soll, liegt für Geschäftsführer Jürgen Kriegbaum nahe.