Unter Corporate Social Responsibility (CSR) versteht man Auseinandersetzung mit der Verantwortung von Unternehmen mit Blick auf ihr tägliches Wirken in der Gesellschaft. Dr. Sascha Genders, stellvertretender IHK-Hauptgeschäftsführer der IHK Würzburg-Schweinfurt und Herausgeber des Buches „CSR und Institutionen“: „Wir definieren für uns vier Handlungsfelder: Ökologie, Ökonomie, Arbeitsplatz und Allgemeinwesen. So kann z. B. ein Unternehmen, das sich mit Mitarbeiterentwicklung und Ressourcen, Lieferketten auf globaler Ebene auseinandersetzt, seiner Verantwortung gerecht werden.“
Ein Kernthema des CSR sind die Nachhaltigkeitsziele – kurz SDGs. Diese haben die Vereinen Nationen (UN) im Jahr 2015 auf die Agenda gesetzt. Sie umfassen 17 Nachhaltigkeits-Ziele, zum Beispiel die Bekämpfung von Armut, die Vermeidung von Klimaschäden und neue technische Entwicklungen, um gemeinsam die Welt besser zu machen.
Wirtschaftswissenschaftler Professor Dr. Harald Bolsinger von der FHWS sieht in der Auseinandersetzung mit den Nachhaltigkeitszielen positive Effekte für die Unternehmensentwicklung: Man „stellt sich die Frage, was mach ich im Kerngeschäft und wo sind positive und negative Auswirkungen auf diese Ziele? Und wenn man das abgeklopft hat, findet man tatsächlich Auswirkungen, die man massiv Verstärken kann. Man stellt sich die Frage: wie kann ich damit auch Geld verdienen? Wenn das einhergeht hat man als Unternehmen perfekte Kombi gefunden und gleichzeitig stellt man die Frage: Wie kann man Dinge vermeiden, die vielleicht nachteilig auf diese Ziele wirken.“
Die intensive Bemühung um Nachhaltigkeitsziele, sogenannte „Sustainable Development Goals“ (SDG) machen Unternehmen zukunftsfähig. Dass dies auch im Bereich der KMU möglich ist, zeigt Maintal Konfitüren aus Haßfurt. Das Unternehmen ist in Deutschland Marktführer bei Hagebuttenkonfitüre. Der Familienbetrieb wurde schon vielfach dafür ausgezeichnet. Geschäftsführerin Anne Feulner: „Wir denken nicht in Quartalen, sondern in Generationen, das muss sich auf nächste Generation, die fünfte, die in den Startlöchern steht, ausrichten.“
Seit letztem Jahr werden die in Rumänien wild gesammelten Hagebutten nicht mehr nur zu Fruchtmark und Konfitüre verkocht. Aus den tiefgefrorenen Früchten werden die Kerne herausgelöst, getrocknet und kalt gepresst. Auch 100 Kilo Kernen gewinnt man 2-3 Liter wertvolles Bio-Wildrosenöl. Dieses wird momentan an die Kosmetikindustrie verkauft. Mitte 2021 will das Unternehmen in den mit eigener in Haßfurt produzierter Kosmetik in den Naturkosmetikmarkt einsteigen.