Das Ausbildungsjahr 2020/2021 hat begonnen. Die Zahl der Ausbildungsverträge ist um 15,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zurückgegangen. Dies ist laut Dr. Lukas Kagerbauer, IHK-Bereichsleiter Berufsausbildung, zum Großteil auf die Auswirkungen der Corona-Krise zurückzuführen. Von diesem Effekt wenig spürt der Gesundheitsbereich, zum Beispiel in den Heiligenfeld Kliniken am Standort in Bad Kissingen, in denen Menschen mit psychosomatischen Erkrankungen behandelt werden. Das Unternehmen entwickelt sein Ausbildungsmanagement, um so die Fachkräfte von morgen zu gewinnen. Zu den Maßnahmen gehört zum Beispiel der Welcome-Day, ein Paten- und Mentorensystem. Ausbildungsbeauftragte Simone Sell sieht im Ausbilden von jungen Menschen einerseits einen gesellschaftlichen Auftrag. Zum anderen brächten die jungen Menschen neue Ideen und frischen Wind ins Unternehmen.
Statistisch gesehen hat jeder potentielle mainfränkische Azubis die Wahl zwischen zwei unbesetzten Ausbildungsplätzen in seiner Region. Damit es nicht beim Zahlenspiel bleibt, sondern möglichst viele junge Menschen den passenden Ausbildungsplatz finden, gibt es zum Beispiel die IHK Lehrstellenbörse. Dr. Lukas Kagerbauer: „Jetzt geht es darum, Jugendliche zu aktivieren, es ist noch ganz viel möglich!“
Die berufliche Weiterbildung ist für Arbeitnehmer und Arbeitgeber gleichermaßen wichtig. Träger der beruflichen Weiterbildung, wie die IHK, starten im Herbst wieder mit vielen neuen Angeboten. Einen Überblick gibt IHK-Bereichsleiter Weiterbildung im Gespräch mit Daniel Waidelich. Außerdem werden Möglichkeiten der finanziellen Förderung von Weiterbildungsmaßnahmen aufgezeigt, insbesondere die Möglichkeiten des Bayerischen Bildungsscheck, der von Freistaat Bayern und EU ausgegeben wird und digitale Weiterbildung für Angestellte fördert. Für die Beratung in Mainfranken ist Frau Petra Hagenauer im bfw Würzburg zuständig.
Bis zum 18. September können sich Start Ups aus der Region Mainfranken beim „Local Hero“ der Wirtschaftsjunioren und beim „Global Hero“ von Gründen@Würzburg bewerben. Wer die Vorrunde schafft, kann am 12. Oktober bei einer Veranstaltung im VCC die Jury mit einem guten Pitch überzeugen. Neben dem Votum der Jury führen auch die Stimmen aus dem Publikum zum Erfolg. Dieser besteht aus jeweils 3000 Euro und vielen neuen interessanten Business-Kontakten und medialer Aufmerksamkeit.
Das Schwerpunktthema der Zeitschrift „Wirtschaft in Mainfranken“ im September lautet: „Mittelstand in Mainfranken“. Nicht erst seit der Corona-Krise befindet sich die Automobilindustrie in einem tiefgreifenden Veränderungsprozess, alte Gewissheiten scheinen an vielen Stellen nicht mehr zu gelten. In Mainfranken gibt es viele mittelständische Zulieferbetriebe mit zigtausend Beschäftigten. Wie wirkt sich der Strukturwandel dort aus? Was können Firmen tun, um mit den Veränderungen Schritt zu halten? Und welche Auswirkungen hat die Corona-Krise? Eine Analyse.