War Großbritannien vor dem Brexit ein wichtiger Handelspartner für Bayern und Mainfranken, so hat er nach dem Austritt aus der Europäischen Union an Bedeutung eingebüßt, meint IHK-Präsident Dr. Klaus Mapara. Aktuell sei Großbritannien nur noch achtwichtigster Handelspartner Deutschlands. Dies bestätigt Dr. Ulrich Hoppe, Hauptgeschäftsführer der Deutsch-Britischen Industrie- und Handelskammer. Er ist aber auch optimistisch: Trotz aller Erschwernisse und unbeantworteten Fragen biete der britische Markt auch weiterhin gute Geschäftspotenziale für mainfränkische Unternehmen.
Reiner Holznagel, Präsident des Bundes der Steuerzahler Deutschland e.V., war Gastredner in der IHK-Vollversammlung. Er zeigte strukturelle Defizite im Bundeshaushalt auf, die schon vor der Corona-Krise geherrscht hätten. So steige die Staatsverschuldung derzeit stündlich um fast 25 Millionen Euro, während die Steuereinnahmen drastisch sänken. Steuererhöhungen lehnt er ab. Stattdessen sollten Steuern gesenkt und der Solidaritätszuschlag komplett abgeschafft werden. Zudem verwies er auf aus seiner Sicht unnötige Ausgaben während der Krise, zum Beispiel 3D Scan Ausrüstung für die Bundeswehr.
IHK-Vizepräsident Dr.-Ing. Stefan Möhriger hält die Öffnungsperspektive für die vom Lockdown betroffenen Unternehmen für unbedingt notwendig. Insgesamt sei die Wirtschaft aber nicht so stark eingebrochen wie befürchtet, wie auch der Konjunkturumfrage der IHK Würzburg—Schweinfurt im Frühjahr 2021 zeigt. Die Aussichten: „Grundsätzlich positiv!“ sagt er.
Die Vollversammlung der IHK Würzburg-Schweinfurt verabschiedete die BIHK-Positionspapiere zur Bundestagswahl im September. Auf deren Grundlage sollen Gespräche mit Parteien und Bundestagskandidaten geführt werden.