Bayern ist mit seinen mehr als 30.000 Karpfenteichen das Zentrum der deutschen Teichwirtschaft. Seit jeher wird das Wissen um das traditionelle Handwerk von Generation zu Generation weitergegeben. So produzieren die rund 8.000 Betriebe jedes Jahr nachhaltig und naturnah rund 6.000 Tonnen Karpfen. Und genau diese Tradition ist nun immaterielles Kulturerbe. Zwei Tafeln am Rand eines Karpfenteiches im teichwirtschaftlichen Beispielbetrieb Maidbronn informieren stolz über dieses prägende Handwerk. Schnell wird auch deutlich, warum die Gewässer so wertvoll sind.
Die Karpfenteiche sind aber nicht nur für die Biodiversität gut, sondern auch für die Wasserqualität in unseren Flüssen. Denn fast immer sind die Teiche mit einem Bauchlauf verbunden. Beim Durchlaufen des Karpfenteiches lagern sich dann kleine Teile von Gestein und anderem Material aus dem Wasser im Karpfenteich ab. Auch viele Nährstoffe werden im Karpfenteich verbraucht und somit aus den Flüssen entnommen. Damit ist der Karpfenteich auch eine Art natürliche Filteranlage. Nur im Sommer wird mit Hülsenfrüchten und Getreide zugefüttert, ansonsten frisst der Karpfen die natürliche Nahrung aus dem Teich. Das macht den Karpfen zu einem gesundes und schmackhaftes Lebensmittel das auch noch nachhaltig ist.
In den Maidbronner Teichen, die ungefähr so groß wie zwei Fußballfelder sind, züchtet der Bezirk Unterfranken neben Karpfen auch bedrohte Fischarten wie Nasen und Gründlinge. Diese werden anschließend in die Flüsse gesetzt, um den heimische Fischbestand zu schützen. Aber auch als Naherholungsort sind die Teiche ein gern gesehener Anlaufpunkt.