Die Bundesregierung will die Corona-Lage in den Griff bekommen – auch mit dem Impfangebot für Kinder ab 12 Jahren. Doch Ärzte, Eltern und Lehrer haben Vorbehalte. Viele Eltern sehen das Impfangebot für Kinder kritisch, weil die Ständige Impfkommission in Deutschland noch keine generelle Empfehlung für Kinder gegeben hat und Sicherheit über langfristige Wirkungen des Impfens fehlen. Die Bundesregierung wiederum erhofft sich dadurch eine höhere Impfquote und hofft, dass der Schulbetrieb so normal fortgeführt werden kann – auch wenn es eine vierte Coronawelle geben sollte. Wir haben uns in Unterfranken umgehört, wie das Impfangebot für Kinder ankommt.
Jürgen Marseille ist Kinderarzt in Röttingen. Gleichzeitig ist er auch Obmann für Unterfranken im Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte. Er hat eine klare Meinung zu dem Disput, der aktuell über Impfungen für Kinder in den Medien entfacht ist. Dass die Ständige Impfkommission und die Politik nicht Hand in Hand gehen, findet der Kinderarzt aber schwierig. Daten sind in den Augen von Jürgen Marseille vorhanden – schließlich impfen die USA und Israel bereits seit mehreren Monaten Kinder und Jugendliche – sprich über 7 Millionen von ihnen sind bereits geimpft. Die Daten zeigen, dass die Impfungen bei ihnen dieselben Nebenwirkungen hervorrufen, wie bei jungen Erwachsenen. Obwohl das bekannt ist, bleibt aber Unsicherheit – das mussten wir auch bei einer Straßenumfrage (siehe Beitrag) in Würzburg feststellen.