Am Donnerstagmoren spürt man es beim Pressetermin zur Aufnahme ukrainischer Flüchtlinge am Ankerpunkt Flüchtlingszentrum bei Schweinfurt förmlich: Man kennt sich, man schätzt sich und vor allem ist man dankbar für die gegenseitige Unterstützung. Egal, ob die Polizei mit dem Flüchtlingszentrum, das Landratsamt mit der Regierung von Unterfranken, oder die ehrenamtlichen Helfer mit den Gemeinden: Momentan greifen die Arme der Beteiligten, wie Zahnräder ineinander. Das gleiche Ziel verfolgen natürlich alle. Man möchte die schwierige Situation den Ukrainern so angenehm wie möglich gestalten und das obwohl man hier eigentlich gar nicht für Flüchtlinge aus dem Land zuständig ist. Die Prozesse, die sich bei der Flüchtlingskrise 2015 eingespielt haben, helfen hierbei laut Landrat Töpper besonders.
Während vor 7 Jahren hauptsächlich Erwachsene geflohen sind, befindet sich dieses Mal eine enorme Anzahl an Kindern unter den Geflohenen. Gerade deswegen ist es so wichtig, dass die Menschen sofort in Empfang genommen werden, Essen erhalten und ärztlich versorgt werden. In der Region geschieht das laut Dr. Eugen Ehmann, dem Regierungspräsidenten von Unterfranken, aktuell auf beeindruckende Art und Weise – mit einer enormen Hilfsbereitschaft der Bürgerschaft die die Geflüchteten privat aufnehmen. Viele der Menschen kommen in den Gemeinden direkt an, einige treffen jedoch auch am Ankerpunkt ein. Die meisten gelangen mit Bussen in das Zentrum. Bevor man sich an die neue Situation gewöhnen kann, gilt es sich in sogenannten Thermohallen erstmal ein paar Tage aufzuwärmen und auszuruhen. Um einfach in einen neuen Lebensabschnitt starten zu können, werden sie sowohl beim Asylantrag, als auch bei allen weiteren Papieren, vor Ort unterstützt.
Für die zahlreichen Sachspenden sind die Ankömmlinge natürlich besonders dankbar. So hat man nicht nur überlebenswichtige Gegenstände, sondern sogar Spielsachen für die Kinder erhalten. Um der überwältigenden Menge an Spenden gerecht zu werden, musste man sogar ein ehemaliges Konferenzzimmer zum Lagerraum umfunktionieren. Doch vor Ort ist man sich einig: Auch nach der tückischen Anfangseuphorie, muss die Hilfe weitergehen. Notfalls funktioniert man eben auch noch weitere Zimmer um, damit es den Menschen am Ankerpunkt den Umständen entsprechend gut geht.