Egal ob körperlich oder psychisch – Gewalt in einer Beziehung ist niemals in Ordnung und doch leiden unzählige Menschen darunter: Statistiken zeigen, dass jede dritte Frau in Deutschland mindestens einmal in ihrem Leben Gewalt erfährt. Wir alle dürften also in der Theorie eine betroffene Person kennen. Heute, am internationalen Aktionstag gegen Gewalt an Frauen, wird auf das Thema „häusliche Gewalt“ aufmerksam gemacht und die erschreckende Realität beleuchtet.
Erst ein kleiner Schubser, dann ein leichter Schlag und irgendwann die geballte Faust. Häusliche Gewalt kann so aussehen oder auch ganz anders. Klar ist aber: Gewalt ist nicht in Ordnung, Gewalt ist auch nicht normal – niemand sollte unter einer gewaltgeprägten Beziehung leiden.
Doch eine Statistik vom Bundeskriminalamt zeigt die Realität: Im Jahr 2021 wurden mehr als 115 tausend Frauen in Deutschland Opfer von Partnerschaftsgewalt – 113 von ihnen wurden dabei von ihrem Partner oder Expartner getötet. Frauenhilfsorganisationen sind sich deshalb einig: Gewaltbetroffene Frauen brauchen bessere Schutzmöglichkeiten.
Da sich häusliche Gewalt vorwiegend hinter geschlossenen Türen abspielt, wird der 25. November international dazu genutzt, um über die Thematik zu sprechen und mit der Signalfarbe Orange ein Zeichen zu setzen. Im Landratsamt Würzburg, in dem sich für diesen Aktionstag fünf verschiedene Frauenorganisationen aus ganz Deutschland versammelt haben, wird aus diesem Anlass am Freitag die orangene Bank enthüllt – das Herzstück der Veranstaltung.
Initiiert wurde das Projekt „orangene Bank“ von der Gleichstellungsbeauftragten für den Landkreis Würzburg, Carmen Schiller. Eine zweite Bank befindet sich derweilen im Gymnasium Veitshöchheim. Eine Woche zuvor wurde diese in der Schulaula gemeinsam von Landrat Thomas Eberth, dem Bürgermeister Jürgen Götz und der Gleichstellungsbeauftragten Carmen Schiller bemalt. Dort soll die Bank nun besonders Schüler für das Thema Gewalt an Frauen sensibilisieren, bevor sie in ein paar Monaten an einen neuen Standort wandert.
Psychische Gewalt ist auch das, was Elif M. zehn Jahre lang über sich ergehen lassen musste (Name geändert). Noch heute fällt es ihr schwer darüber zu sprechen. Uns hat sie im Interview von ihrer Vergangenheit erzählt.