Das Jahr 2022 war ein Krisenjahr in dem vieles zusammengekommen ist: Der Ukraine-Krieg, explodierte Energiepreise und die Nachwirkungen der Pandemie trafen die Wirtschaft hart. Beim Jahrespressegespräch der HWK Unterfranken ist man allerdings zufrieden. Das Handwerk habe sich stabil gehalten und seine wirtschaftliche Stärke gezeigt. Man sei mit einem blauen Auge durch das Jahr gekommen, so Ludwig Paul. Unter anderem hatte das Handwerk durch Flexibilität in den verschiedensten Situationen Stärke gezeigt.
Etwa 86 % der unterfränkischen Handwerksbetriebe bewerteten ihre gesamtwirtschaftliche Lage im vergangenen Jahr als „gut“ oder „befriedigend“. Das entspricht sogar einem leichten Anstieg im Vergleich zum Vorjahr. Dabei blieb die Zahl der neuen Auszubildenden etwa gleich. Der Ausbildungsmarkt bleibt das Sorgenkind.
Immer weniger Schulabsolventen entscheiden sich für einen Ausbildungsberuf. Dabei werden qualifizierte Fachkräfte im Handwerk dringend gebraucht. Bereits jetzt sind über 2.000 Ausbildungsangebote für den Ausbildungsstart im September in der Lehrstellenbörse der Handwerkskammer Unterfranken eingetragen. Um das Interesse der Schülerinnen und Schüler für eine handwerkliche Tätigkeit zu wecken, hat die bayerische Staatsregierung seit diesem Schuljahr den „Tag des Handwerks an bayerischen Schulen“ ins Leben gerufen.
Idealerweise soll der Tag vor Ort in einem Betrieb stattfinden. Über den direkten Bezug und Nähe soll die Jugend fürs Handwerk begeistert werden. Die HWK erhofft sich, dass an diesem Tag viele Handwerker von Morgen dabei sein werden. Denn in der Theorie, will man was verändern aber wie, wenn für die Praxis die Fachkräfte fehlen.