Fr., 19.01.2024 , 17:50 Uhr

Judith Gerlach zu Besuch am KLH – Vorstellung der neuen Aufnahmestation und Krankenhausreform Update

Themen: Krankenhausreform und neue Aufnahmestation

Anlässlich der aktuell geplanten Krankenhausreform hat Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach dem König-Ludwig-Haus in Würzburg einen Besuch abgestattet – aber auch, um sich ein Bild über die neue digitale Aufnahmestation in der Klinik zu verschaffen. Dabei soll vor allem auf die Digitalisierung gesetzt werden.

Geplante Krankenhausreform soll Abhilfe schaffen

Doch die neue Aufnahmestation war nur ein Teil der Tagesordnung. Das Treffen am Donnerstagnachmittag stand nämlich eigentlich unter einem ganz anderen Aspekt. Auch das König-Ludwig-Haus befindet sich in einer finanziellen Schieflage. Die Kosten können nicht mehr gedeckt werden. Die geplante Krankenhausreform von Bundesgesundheitsminister soll hier Abhilfe schaffen, doch bis es soweit ist, fehlt eine Übergangslösung.

Die Problematik

Die Problematik ist folgende: Viele Kliniken stehen bereits jetzt mit dem Rücken an der Wand, es fehlt an Geld, um den Betrieb aller Stationen wie gewohnt aufrecht zu erhalten. Denn wie überall sehen sich auch die Krankenhäuser mit gestiegenen Kosten für Energie und Personal konfrontiert, Behandlungen können nicht mehr kostendeckend durchgeführt werden. Einige Häuser haben sogar schon Insolvenz anmelden müssen, weitere werden folgen. Bei anderen droht ein Rückbau oder sogar die Schließung einzelner Bereiche.

Bezirke brauchen Unterstützung

Vor allem die Bezirke seien aus betriebswirtschaftlicher Sicht auf die Unterstützung angewiesen, so Bezirkstagspräsident Funk. Sie sind Träger der Kliniken. Außerdem hätten die Kliniken einen Versorgungsauftrag für die Region und deren Menschen – und dieser sei nicht nur betriebswirtschaftlich, sondern auch moralisch aufrechtzuerhalten, so Funk weiter.

Für viele bereits jetzt zu spät

Geld für die Kliniken solle es mit der Reform wieder geben – aber eben erst dann. Doch bis diese greift, vergehen wohl noch einige Jahre und für viele Kliniken dürfte es dann bereits zu spät sein. Der Prozess des Kliniksterbens ist kein Zukunftsszenario mehr, sondern hat bereits begonnen. Erst vor wenigen Wochen hat der Klinikverbund Regiomed Insolvenz anmelden müssen, das Klinikum Aschaffenburg Alzenau schließt schon in wenigen Monaten seine Notaufnahme – und das scheint erst der Anfang. Im Bundesrat wurde der Gesundheitsminister Lauterbauch deshalb bereits von den Bundesländern – darunter auch Bayern – aufgerufen, den steigenden Betriebskosten nachzukommen und die Klinken bis zur Umsetzung der Reform zu unterstützen.

Freistaat Bayern trägt Investitionskosten

Der Freistaat Bayern wiederum ist für die Investitionskosten verantwortlich. Jedes Jahr werden finanzielle Mittel für zum Beispiel Neuaufstellungen oder Neubauten zur Verfügung gestellt die sich in diesem Jahr noch erhöhen sollen. Bei einer Zustimmung seitens des Landtags, soll diese Unterstützung in diesem Jahr auf 800 Millionen Euro erhöht werden, so Gerlach. Doch damit werden eben nur Investitionen abgedeckt, nicht jedoch die laufenden Betriebskosten. Für diese ist der Bund beziehungsweise die Krankenkassen zuständig. Ein Kliniksterben kann also nur in Berlin verhindert werden.

Gesundheitsministerin Bayern Judith Gerlach Karl Lauterbach Kliniken König-Ludwig-Haus Krankenhäuser Krankenhausreform

Das könnte Dich auch interessieren

21.02.2025 03:25 Min Neuer Pflegetrakt eröffnet - Main-Klinik Ochsenfurt hat allen Grund zu feiern Überall in Bayern bangen Kliniken um ihr Überleben, zuletzt bei unseren Nachbarn im mittelfränkischen Dinkelsbühl und Rothenburg. Da ist es zwar selten aber deshalb umso erfreulicher wenn ein Krankenhaus feierliche Eröffnung feiert – so wie am Freitagvormittag in der Main-Klinik in Ochsenfurt. Im Rahmen eines Festaktes wurde der neue Pflegetrakt in Anwesenheit hochrangiger Gäste aus 09.10.2025 01:11 Min Fusion künftig ohne Zeitdruck - Main-Klinik Ochsenfurt und Klinik Kitzinger Land wollen Weg weiter gemeinsam gehen Der Zusammenschluss der Main-Klinik Ochsenfurt und der Klinik Kitzinger Land lässt weiter auf sich warten – und das ganz bewusst. Ursprünglich sollte das gemeinsame kommunale Klinikunternehmen bereits Anfang 2026 starten, später war von 2027 die Rede. Doch nun ist klar: Ein fester Termin steht nicht mehr im Raum. Grund dafür sind die derzeit unklaren gesetzlichen 05.08.2025 04:52 Min Zivilschutz und Telemedizin – Weiterentwicklung beim Uniklinikum in Würzburg Krisen, Katastrophen und Notfälle – die Vorbereitung auf Zivilschutz wird an der Uniklinik in Würzburg großgeschrieben. Zu diesem Thema und der Vorstellung des Teleintensivwagens war heute auch die Gesundheitsmininsterin Judith Gerlach zu Besuch in Würzburg. Gute Vorbereitung am UKW Am UKW finden stetig Übungen zu Alarm- und Einsatzplänen statt. Vorbereitet fühlt sich das Uniklinikum Würzburg 24.01.2025 02:58 Min Förderbescheid von über einer Millionen Euro erhalten – Blindeninstitutsstiftung erhält Unterstützung für Modellprojekt Das Modellprojekt Sinnesbeeinträchtigungen in der Pflege im sozialen Nahraum zielt darauf ab, Menschen mit Sinnesbeeinträchtigungen in ihrer eigenen Umgebung zu unterstützen und zu pflegen.