Nach der offiziellen Nominierung startet nun auch die dritte Kandidatin Judith Roth-Jörg in den Oberbürgermeisterwahlkampf um die Würzburger Spitze. 82 der 93 Delegierten hatten sich in der geheimen Wahl für die aktuell noch dritte Bürgermeisterin ausgesprochen. Mit welchen Themen sie zur Wahl am 4. Mai antreten will, hat die CSU-Politikerin am Mittwoch vorgestellt.
Seit 11 Jahre sitzt sie im Würzburger Stadtrat und setzt sich dort für die Themen Umwelt und Mobilität sowie Schule und Sport ein. Seit 2020 auch als dritte Bürgermeisterin. Nun will Judith Roth-Jörg den Sprung an die Stadtspitze schaffen und zwar mit ihrer Erfahrung und ihrer Leidenschaft für ein breites Spektrum an Themen wie Kultur, Soziales oder Städtebau. Und so breit wie ihre Interessen möchte Sie als Oberbürgermeister auch ihre Kontakte in den anderen Parteien aufstellen.
„Das wird meine Strategie auch weiter sein, in einen Dialog mit den Fraktionen zu treten, in den Dialog auch mit den einzelnen Stadträten zu treten und Angebote zu machen, sachorientiert zu arbeiten und mit Argumenten einfach zu überzeugen.“, so Judith Roth-Jörg.
Hitzige Debatten, wie sie es im Würzburger Stadtrat zuhauf gibt, möchte die CSU-Kandidatin an sich abprallen lassen, sich an der Sache orientieren und nicht etwa an Ideologien. So habe sie es auch in der Vergangenheit immer geschafft, fast den ganzen Stadtrat hinter ihren Ideen zu vereinen.
Und auch diese bringt Judith Roth-Jörg mit, konkret will sie mit drei großen Themen in den Wahlkampf gehen. Eines davon ist die innere Sicherheit, ein Thema das subjektiv allen wichtig sei:
„Unter anderem denke ich, wir brauchen vielleicht mehr Ausleuchtung in manchen Teilen der Stadt. Wir können vielleicht auch noch baulich sichere Maßnahmen schaffen, aber wir können auch subjektiv mehr Sicherheit schaffen, indem wir das auch zum Thema machen.“
Neben ihrem Engagement für die Würzburger Schulen möchte die dritte Bürgermeisterin außerdem der Universität und dem Universitätsklinikum unter die Arme greifen und sie auf dem Weg zur zweiten Exzellenzuni in Bayern unterstützen:
„Da gibt es so softe Faktoren, wo eine Kommune mit beeinflussen kann. Und da haben wir uns angeboten, dass unsere neue Grundschule am Hubland für die Universität die Möglichkeit schafft, da auch zu lehren und zu forschen. Gemeinsam mit dem Staatlichen Schulamt und dem Personal, dem Lehrpersonal, das dann an dieser Grundschule sein wird.“
Das dritte und wohl größte Thema sind die großen Würzburger Baustellen der Zukunft, wobei das Wort Baustellen durchaus wortwörtlich zu nehmen ist. Gerade in Zeiten, in denen die sowieso kaum vorhandene Industrie droht, aus der Domstadt zu verschwinden, gelte es nun, Würzburg als Kulturstadt zu stärken. Verstärkung will sich die CSU-Politikerin vor allem in den eigenen Reihen suchen. Bei Innenminister Joachim Herrmann und Professor Peter Neumann vom Kings College zum Thema innere Sicherheit, bei Wissenschaftsminister Markus Blume und Kultursministerin Anna Stolz zu den Themen Schule und Universität oder bei Landtagspräsidentin Ilse Aigner und Landesvater Markus Söder. Sie alle sollen der 49-Jährigen den Rücken stärken, bis es am 4. Mai zu einer der wichtigsten Entscheidungen ihres Lebens kommt.
Außerdem kandidieren: Martin Heilig von den Grünen, Eva von Vietinghoff-Scheel für die SPD und die parteilose Claudia Stamm.