Di., 27.05.2025 , 17:49 Uhr

Jung zeigt Alt, wie es geht – Smartphonehilfe an der Mittelschule Eußenheim

Tag für Tag wird unsere heutige Welt ein Stückchen technischer. Ein Gerät, welches uns auf diesem Weg begleitet und den entsprechenden Prozess womöglich noch beschleunigt, ist das Smartphone. Gefühlt immer griffbereit in der Tasche, garantiert es an nahezu jedem Ort den Zugriff auf das Internet – und verspricht so Unabhängigkeit. In einigen Bereichen des Lebens scheint es mittlerweile so, als käme man für gewisse Dienste einfach nicht mehr um ein Smartphone herum. Während das für die Jugend Normalität ist, haben ältere Generationen häufig mit der Digitalisierung zu kämpfen. Ein Projekt im Landkreis Main-Spessart setzt genau an dieser Stelle an. 

Schülerschaft in neuer Rolle

An der Mittelschule Eußenheim im Kreis Main-Spessart steht heute ein ungewöhnlicher Unterricht an. Auf dem Lehrplan: der Umgang mit digitalen Geräten. Dabei werden die Rollen aber neu besetzt: Die Jugendlichen sind die Lehrerinnen und Lehrer – die zu unterrichtende Klasse besteht aus Seniorinnen und Senioren aus der Gegend. Das kostenfreie Projekt „Smartphone- und Tablethilfe“ wurde 2014 von der Freiwilligen-Agentur „EMiL“ ins Leben gerufen – damals noch unter dem Namen „Handy-Hilfe“. Leiterin Susanne Reuber weiß, wie sehr ältere Menschen mit den zunehmenden technischen Herausforderungen im Alltag zu kämpfen haben.

Nur Mut

Die Vielfalt der Möglichkeiten eines Smartphones können für manch einen möglicherweise abschreckend wirken. Beschäftigt man sich aber ein wenig mit der Materie, wird klar: das ist kein Hexenwerk. Oft braucht es einfach nur etwas Routine und entsprechendes Interesse – und natürlich einen passenden Lehrer. Auch für Anna Maria Haas geht es erst einmal um die Basics. Das reicht vom Erstellen eines Screenshots, also einer Bildschirmaufnahme am Smartphone, bis hin zum Einrichten eines Accounts für die Tageszeitung am Tablet.

Neue Erfahrungen für alle

Die Mittelschülerinnen und -schüler unterrichten an diesem Nachmittag ehrenamtlich in ihrer Freizeit. Naja fast ehrenamtlich – für ihre Dienste entfallen heute zumindest die Hausaufgaben. Als sogenannte „Digital Natives“, also Personen, die von klein auf mit der Digitalisierung aufgewachsen sind, haben sie in der Regel keine Probleme, die Fragen ihrer älteren Lehrlinge zu beantworten. Die verschiedenen Generationen kommen zusammen und verstehen sich – und überwinden so die digitale Kluft. Bei Interesse an solch einer Veranstaltung können Schulen im Landkreis Main-Spessart auf die Freiwilligen-Agentur EMiL zukommen – gemeinsam findet sich dann sicherlich ein passender Termin. Sodass am Ende alle Generationen uneingeschränkt an unserer digitalen Gesellschaft teilhaben können.

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