Dr. Susanne Götz-Schneck ist Verlegerin in Würzburg. Sie gründete 2021 den Verlag „Jupitermond“ und hat 18 Kinderbücher im Programm. 2023 kommen weitere 8-9 dazu. Momentan werden Vertriebsstrukturen ausgebaut. Ein Beispiel für eine Unternehmensgründung in einem nicht ganz einfachen Segment. Soweit – so gut. Doch die wie es zur Gründung des Verlages kam, ist eine ungewöhnliche Geschichte
Susanne Götz-Schnecks Vater überraschte seine Tochter mit einer Geschichte über zwei Wassertropfen. Diese Geschichte hatte er für seine Enkelkinder geschrieben. „Ich habe in mir gespürt, ich möchte die Geschichte nicht in die Schublade stecken und in ein paar Jahren wieder rausholen, sondern irgendwie dacht ich, es wäre schön – und auch für ihn eine tolle Überraschung – wenn ich die Geschichte illustrieren lasse und ein Buch daraus mache, so Susanne Götz-Schneck.
Einen großen Verlag wollte sie nicht, denn der Text sollte unverändert bleiben. Bei einer Würzburger Druckerei gab sie die klimaneutrale Produktion von 1000 Exemplaren des Buches – das den Titel „Pete und Anton“ bekam – in Auftrag. Stück für Stück arbeitete sich Susanne Götz-Schneck ins Verlagswesen ein – unterstützt von Familie und Freundinnen. „Ich dachte mir, ich verkaufe diese 1000 Bücher und dann fang ich wieder an als Kieferorthopädin zu arbeiten. Und dann passierte das aber irgendwie innerhalb von ein paar Tagen, dass einfach wildfremde Menschen mir Manuskripte geschickt haben“, erzählt Susanne Götz-Schneck.
Und von da an machte sie einfach weiter, macht das Verlagswesen zu ihrem Hauptberuf bringt im Dreier-Team mit Autorin und Illustratorin und bringt ein Kinderbuch nach dem anderen heraus. Sie hat zwei Angestellte, ein Büro angemietet und einen Außendienst aufgebaut.
Wie sieht sie die Zukunft des Verlages? Eines ist für Susanne Götz-Schneck klar: sie will unabhängig bleiben und thematisch anspruchsvolle und wichtige Bücher für Kinder machen, zum Beispiel zu Themen wie Selbstliebe, Rassismus, Umweltschutz. Und das klimaneutral produziert und ästhetisch hochwertig illustriert. Zudem geht von jedem Bucherlös eine Spende an einen guten Zweck. Die Gründerin fasst es so zusammen: „Ich möchte unabhängig bleiben, wir sind konzernunabhängig. Ich möchte gerne komplett selbstbestimmt entscheiden, welche Bücher wir machen, wie wir sie machen, wie wir sie drucken. Und deswegen würde ich gerne klein bleiben, mit einem kleinen Team, mit einem Außendienst der ab Januar einsteigt, und nicht mehr als 10 Bücher im Jahr machen, dass wir wirklich das so in dem Stil und in der Qualität machen, wie wir es gerade machen.“