Bereits seit 1964 ist die Bundeswehr in der Balthasar-Neumann-Kaserne in Veitshöchheim mit verschiedenen Einheiten stationiert. In all den Jahren haben die dortigen Soldatinnen und Soldaten viele Wechsel in der Führungsriege miterlebt – so auch der Fall heute. In einem Festakt wurde der scheidende Kommandeur der 10. Panzerdivision verabschiedet – und der neue willkommen geheißen.
Ein Morgenappell gehört für Berufssoldatinnen und -soldaten zur täglichen Routine. Der feierliche Appell bleibt aber eine Besonderheit. Bei der Kommandoübergabe der 10. Panzerdivision versammelten sich in der Balthasar-Neumann-Kaserne hunderte Soldatinnen und Soldaten, um ihren Kommandeur Generalmajor Ruprecht von Butler nach dreieinhalb Jahren zu verabschieden. Seine Hauptaufgabe in dieser Zeit war die Umstrukturierung der Division, sodass sie sowohl materiell, als auch personell wieder zu 100 Prozent einsatzbereit ist. Und diese Aufgabe ist nahezu abgeschlossen.
Mit dem Auftrag „Division 25“ stellt die 10. Panzerdivision der NATO bis 2025 eine einsatzbereite und kriegstüchtige Kampftruppendivision zur Verfügung. Die 10. Panzerdivision, welche auch den Namen „Löwendivision“ trägt, gilt dabei als Speerspitzendivision der NATO. Das bedeutet, im Falle eines Angriffs auf die NATO wären diese Soldatinnen und Soldaten die ersten an der Front. Insgesamt umfasst die „Division 25“ bis zu 30.000 Personen. Das geplante Einsatzgebiet ist dann die Ostflanke, also die Gebiete in Richtung Polen und Litauen. Eine Thematik, die von Butler auch in seiner Rede zur Geltung bringt.
Eine Besonderheit in der 10. Panzerdivision ist ihre binationale Grundgliederung – seit April 2023 untersteht der Division auch die 13. Lichte Brigade aus den Niederlanden. Diese Zusammenarbeit soll auch künftig noch weiter verstärkt werden. Von Butlers Nachfolger, Generalmajor Jörg See, ist das Frankenland nicht ganz unvertraut. Er war bis 2019 Kommandeur der Panzerbrigade 12 „Oberpfalz“. Mit der symbolischen Flaggenübergabe ist er nun offiziell in Veitshöchheim angekommen.
Traditionsgemäß wird der scheidende Kommandeur in einer Ehrenrunde vom Gelände gebracht – früher passierte das noch zu Pferde. Heute geschieht das natürlich etwas moderner mittels Fahrzeug – und hier hat man sich für von Butler eine kleine Überraschung einfallen lassen. Er wird von einem sogenannten Luchs-Panzer abgeholt, welche bis 2009 im Einsatz waren. Diese Spähpanzer wurden von den Aufklärern benutzt, denen von Butler viele Jahre angehört hatte. Nun geht es für den Generalmajor weiter nach Norwegen in das Joint Warfare Center, eine NATO-Übungseinrichtung. Dort warten auf ihn also neue Aufgaben.