Ein neuer Vorstand für das Kommunalunternehmen, ein Bauantrag für ein neues Landratsamt das voraussichtlicher erst einmal gar nicht gebaut werden kann und neuer Verkehrsverbund – all das hat der Landkreis Würzburg beim letzten Mediengespräch dieses Jahres vorgestellt.
Am Ende eines Jahres schaut man gerne einmal zurück auf das Vergangene und wirft einen Blick in die Zukunft: so auch das Landratsamt Würzburg. Denn da ist in letzter Zeit ganz schön viel passiert und auch im neuen Jahr wird sich einiges ändern. Vor allem bereiten die erheblichen Defizite des Kommunalunternehmens Sorge.
Aktuell wird zum Beispiel geprüft ob eine Fusion der Mainklinik Ochsenfurt mit der Klinik Kitzinger Land sowohl medizinische Vorteile als auch Einsparpotential bringen würden und wie eine mögliche Unternehmensform aussehen könnte. Beschlossene Sache sei die Fusion aber noch lange nicht, so Eberth. Was die Defizite im Kommunalhaushalt angeht soll es ab März oder April 2025 Robert Scheller richten. Er wird dann vom Kämmerer der Stadt Würzburg zum neuen Vorstand des Kommunalunternehmens – soll Strukturen analysieren und die Wende hinbekommen. Der Wechsel an der Spitze hat aber noch einen anderen Grund: das Vertrauen und der enge Schulterschluss habe gefehlt und die Abberufung der ehemaligen Vorständin Eva von Vietinghoff-Scheel verlangt. Wenn der Schuh bei den Finanzen also so sehr drückt, warum wurde dann ein Bauantrag für das geplante Landratsamt der Zukunft für schlappe 200.000 Euro in Auftrag gegeben? Wir haben Landrat Thomas Eberth gefragt:
„Also Baurechtsschaffung wird ja bei uns nicht einfacher in der Zukunft. Das heißt, es müssen viele Belange auch bei einem Neubau, bei einem Anbau, mit der Nachbarschaft, mit dem Thema Emissionen, mit Brandschutz und Dingen geklärt werden. Und alles was man diesbezüglich hat, ist in Anführungszeichen dann natürlich dann mal da und in drei, vier Jahren die Planung noch mal aufzufrischen und dann vielleicht einen Bauantrag zu stellen, verändert so viel. A) ist der Architekt da nicht mehr so drin. B) Sind die Fachplaner nicht mehr so drin und C) ist der Preis dann wahrscheinlich auch für eine Baugenehmigung schon um was weiß ich wie viel Prozent gestiegen. Also insofern, jetzt läuft das Thema. Und auch wenn es eine knappe Mehrheit war, es war eine Mehrheit und ob es dann jemals zur Verwirklichung kommt, das wird die Zukunft zeigen. Aber jetzt wissen wir, was die Baugenehmigung kostet. Jetzt gehen wir die an und dann schauen wir, was passiert.“
Zudem dürfe das sogenannte „Haus 52“ die Containeranlage vor dem Landratsamt nicht mehr so lange stehen bleiben. Der Bauantrag würde es ermöglichen vorerst auch nur Teile umzusetzen, wenn es beispielsweise ein neues Förderprogramm gibt. Und wenn wir schon bei Neuerungen sind, die gibt es ab Januar auch im öffentlichen Personennahverkehr. Die Region Mainfranken wächst nun auch ÖPNV-technisch zusammen.
Ganz schön viel was sich da im Landkreis aktuell bewegt und was uns gespannt auf das neue Jahr blicken lässt – auf alles was da noch kommt.