In ganz Deutschland gibt es mehr als 100.000 Kriegerdenkmäler, die an gefallene Soldaten und Kriegsopfer erinnern sollen – so auch in Geroldshausen im Landkreis Würzburg. Dort steht ein solches Denkmal bereits seit 70 Jahren – trotzdem sorgt jetzt für große Aufmerksamkeit und Bestürzung in der Gemeinde.
Unter den Namen der im 2. Weltkrieg als Soldaten gefallenen Geroldshauser Bürger steht auch der Name Dr. Eduard Wirths, der aus Geroldshausen stammt. Er war als KZ Arzt im Konzentrationslager Auschwitz für die Selektierung der Gefangenen zuständig. Er entschied: Gaskammer oder Arbeitslager.
Aus welchem Grund der Name Dr. Eduard Wirths vor rund 70 Jahren auf das Denkmal gesetzt wurde, obwohl er als Kriegsverbrecher in verantwortlicher Position nicht in die Reihe der gefallenen Soldaten passt, ist unbekannt und ist erst jetzt aufgefallen und beschäftigt nun den Gemeinderat.
Den Namen Eduard Wirths aus dem Denkmal zu entfernen, hält 1. Bürgermeister Gunther Ehrhardt für nicht angemessen. Das Geschehene könne man nicht einfach ausradieren. Vielmehr sei eine Aufarbeitung und Erklärung wichtig. Dieser Verantwortung will sich die Gemeinde Geroldshausen stellen und will dazu auch Beratung von außen einholen.
Die Gemeinde Geroldshausen hat eine Presseerklärung zu dem Thema veröffentlicht.