Besuchen Kinder und Jugendliche die Schule, benötigen sie für einen Lernerfolg in erster Linie kompetente Lehrkräfte, alle nötigen Lernmaterialien und zu guter letzt einen vollen Magen. Denn nagt während des Unterrichts der Hunger, ist es mit der Konzentration schnell vorbei. Die Schweinfurter Kindertafel setzt sich daher seit vielen Jahren dafür ein, dass Schülerinnen und Schüler nicht mit diesem Problem konfrontiert werden. Wie das genau funktioniert, hat sich die bayerische Kultusministerin genauer angeschaut.
Schweinfurt – Friedrichstraße – sieben Uhr in der Früh. Fleißig werden hier täglich Brötchen für die Schweinfurter Schülerschaft geschmiert. Normalerweise erledigen das fünf Ehrenamtliche, die heute aber tatkräftige Unterstützung aus der Politik erhalten. Die bayerische Kultusministerin Anna Stolz will sich selbst von der wertvollen Arbeit bei der Kindertafel überzeugen und packt mit an. Die Bedeutung einer richtigen Ernährung an die Schülerschaft zu vermitteln, ist ein wichtiges Anliegen des Kultusministeriums.
Aktuell werden bei der Kindertafel am Tag durchschnittlich 350 Pakete für die Schülerinnen und Schüler zubereitet. Hierbei sind die Ehrenamtlichen so routiniert, dass die Arbeit pünktlich bis 8 Uhr abgeschlossen ist. Dann wandern die Pakete in die Schulen, wo sie schließlich von den Lehrern an die Schülerschaft verteilt werden. Dass der Bedarf in Schweinfurt hoch ist, weiß Stefan Labus, Vorsitzender der Schweinfurter Kindertafel.
Von diesen Lunchpaketen profitiert unter Anderem die Friedrich-Rückert-Grundschule, welche nur wenige hundert Meter von der Kindertafel entfernt ist. Hier erhalten rund 65 Schülerinnen und Schüler Unterstützung durch die Kindertafel. Unterstützung, die so dringend benötigt wird. Schulleiterin Sabrina Neckov kennt viele tragische Einzelschicksale.