Nach Angaben des Bundesumweltministeriums wird in Deutschland die Hälfte des Kunststoffes aus den Gelben Säcken und Gelben Tonnen dem Recycling zugeführt. Der Rest kann nicht wiederverwertet werden, was meist an der unsauberen Trennung der Kunststoffe liegt. Das Rezyclat (also aus altem Kunststoff neu hergestellter Kunststoff) wird häufig für einfache Produkte verwendet, z. B. für Spielplatz-Geräte, Gartenmöbel oder im Straßenbau.
Dr.-Ing. Marieluise Lang vom Süddeutschen Kunststoffzentrum in Würzburg sieht zwei Herausforderungen: den streng-süßlichen Geruch im Gelben Sack und die Farbe. „Es kommen ganz unterschiedliche Farben zusammen. Das Resultat aus solchen Mischungen ist immer etwas bläulich-graues, manchmal braun, je nach dem, welche Mischung man gerade hat“, so Dr. Lang. Deshalb entwickelt das Forscherteam gerade eine Methode, wie der Hersteller von Recycling-Kunststoffen das Farbergebnis schon während des Recycling-Prozesses bestimmen kann. So kann gleich bei Einschmelzen Farbpigment hinzu gemischt werden. Das Ergebnis: hochwertigerer Kunststoff, der hochwertigere Einsatzgebiete abdeckt, z. B. Kosmetik-Verpackungen.
Innerhalb der nächsten 1-3 Jahren soll das Verfahren in der Wirtschaft eingesetzt werden. In Deutschland ist das bisher einzigartig und soll mithelfen, noch mehr auf Recycling-Kunststoffe zu setzen und so dem Ziel der Kreislaufwirtschaft näher zu kommen.