Naturschutzbehörden, Landwirtschaftsämter, Wasserschutzbehörden – sie alle sammeln Informationen auf die die Landwirte in der Region keinen direkten Zugriff haben. Außerdem nimmt die Flut an Auflagen und Regelungen an die sie sich halten müssen immer weiter zu. Andreas Dörr ist Landwirt im Biosphärengebiet Rhön. Er hat sich eine ganz besondere Idee einfallen lassen um sich und seinen Kollegen den Arbeitsalltag zu erleichtern.
Greifvögel über einer Wiese sind seit jeher ein eindeutiges Zeichen: Beute ist in Aufruhr und gut sichtbar, denn hier wird gemäht. In diesem Fall trimmt Landwirt Andreas Dörr die Matten der Rhön zurecht. Er leitet einen landwirtschaftlichen Familienbetrieb mit 1.400 Hektar Fläche in Südthüringen und Nordbayern. Wann er seine Wiesen im Biosphärenreservat Rhön mähen darf, entscheidet er nicht selbst.
Mit einem teilweise selbst geschriebenen Programm hat er seinen Hof und Flächen als digitalen Zwilling nachgebaut. Und der ist auf dem Handy oder Tablet immer mit dabei und abrufbar. Das Führerhaus seines Traktors erinnert eher an ein Flugzeug Cockpit als an ein landwirtschaftliches Gerät. Auf den Zentimeter genau fährt er GPS-gesteuert über die Wiese. Das steigert die Effektivität und schont den Untergrund, weil unnötige Fahrmanöver vermieden werden. Digitale Technik ist für Andreas Dörr auf seinem Betrieb nicht mehr wegzudenken.
Für das digitale Modell seines Hofes ist Andreas Dörr sogar mit dem Bayerischen Digitalpreis ausgezeichnet worden. Dörr ist ein Stück weit auch Vorreiter für die Kollegen. Im Grunde wünscht sich der Landwirt nur eines: Mehr Zeit für das, was er und alle anderen Landwirte eigentlich machen wollen. Draußen auf dem Feld zu sein und nicht im Büro. Und das soll ihm die Digitalisierung ermöglichen.