Fr, 17.03.2023 , 17:12 Uhr

Leben wir in einer Wegwerfgesellschaft? Einrichtungen wollen dagegen ankämpfen

Devise: Sachen weitergeben und reparieren

Der Müll nimmt weltweit immer mehr zu. Um den Weg aus einer Wegwerfgesellschaft zu gehen, bedarf es zum einen entsprechende Vorgaben der Regierung und zu anderen viele Menschen, die sich bewusst gegen das Wegwerfen einsetzen. In Würzburg haben sich das einige Einrichtungen auf die Fahnen geschrieben: hier werden Sachen weitergegeben und repariert. Auch der soziale Aspekt ist besonders wichtig.

Luftschloss in Grombühl

Und wieder kommt eine neue Spende an, die Erika Wedrich in ihrem Schloss entgegen nimmt. Etwas eigen ist es ja schon eingerichtet. Kinderbücher und Geschirr inmitten von Unmengen an Kleidungsstücken…das Luftschloss im Würzburger Stadtteil Grombühl ist nicht direkt ein prächtiges und prunkvolles Gebäude – aber hinter dem Namen steht eine edle Idee: es ist ein Laden, in dem man alles Mögliche umsonst bekommt. Immer an zwei Tagen in der Woche, wie Erika Wedrich erzählt.

Verein „Angestöpselt“

Vom Luftschloss in Grombühl geht es ins Würzburger Mainviertel. Auch hier wird an kaputten Dingen herumgewerkelt, die anschließend in einem neuen Glanz erstrahlen. Wenn der alte Computer so langsam den Geist aufgibt, heißt das nicht gleich: ab in den Müll damit und einen Neuen gekauft. Denn für manche Tüftler ist das Problem in einigen Fällen schnell ersichtlich und behoben. Der Verein „Angestöpselt“ in Würzburg ist ein mildtätiges Projekt, das schon seit 2011 besteht. Zwei ITler aus Würzburg hatten die Idee aus Hamburg übernommen und schon damals begonnen alte Hardware zu sammeln, wieder herzurichten und an bedürftige Personen auszugeben.

Brauchbar in Würzburg

Ein altes Kaffeeservice aus Porzellan, verziert mit zarten blauen und goldenen Details – ein kleiner Schatz zwischen all den Möbeln, doch wo genau? So etwas findet man in den 5 Filialen der Brauchbar in und um Würzburg. Die Philosophie – die  Umwelt schonen und finanziell schwächere Haushalte unterstützen. Von den 140 Beschäftigten, sind 90 in einer Arbeitsgelegenheit und 15-20 sozialversicherungspflichtig beschäftigt, die aber bezuschusst werden. Träger ist das diakonische Werk und die evangelische Gesamtkirchengemeinde Würzburg. Die Finanzierung erfolgt überwiegend aus den Einnahmen durch die Gebrauchtwaren, ergänzt durch Zuschüsse, Spenden und Pauschalbeträge der Arbeitsmaßnahmen.

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