Können Sie sich noch an die Toilettenpapier-Debatte während des ersten Corona-Lockdowns erinnern? Zwei Jahre sind seither fast vergangen, als so manche Leute anfingen, gut haltbares Essen zu hamstern – oder eben auch Toilettenpapier. Die Hamsterkäufe brachten die LKW-Speditionen an ihre Belastungsgrenze. Denn gleichzeitig wurde bewusst: Es fehlt an LKW-Fahrern. Auch die mittelständische Spedition Grimm im Würzburger Landkreis Kleinrinderfeld hat seit Jahren mit Fahrermangel zu kämpfen – der dann nochmals durch das Coronavirus verschärft wurde.Bes
Laut den aktuellen offiziellen Zahlen fehlen derzeit über 50.000 LKW-Fahrer auf dem deutschen Markt. Die 3G-Regel am Arbeitsplatz sowie eine mögliche Impfpflicht lassen die Zahlen weiter steigen. Zwar wurde der LKW-Fahrermangel durch Corona nochmals verschärft, die Attraktivität des Berufs lässt allerdings schon seit Jahren nach. Vor allem die große Konkurrenz mit den osteuropäischen Ländern sei ein großes Problem. Spediteur Marcus Grimm wünscht sich hier mehr einheitliche Vorgaben von der Politik – sein Sohn Lucas Grimm, bereits ebenfalls im Familienunternehmen tätig, versucht mit einer speziellen Strategie Fahrerinnen und Fahrer zu locken.
Die Bewerber müssen sich nicht wie üblich mit Anschreiben, Lebenslauf und Zeugnis bewerben, sondern lediglich wenige Klicks tätigen. (Bewerbungsformular: https://punktgenau.perspectivefunnel.com/lkwfahrer-grimm/). Danach landet die Bewerbung direkt auf dem Schreibtisch von Marcus und Lucas Grimm. Seit Dezember konnte die Spedition auf diesem Weg bereits drei neue Mitarbeiter für sich gewinnen. Die Strategie, den Beruf also nur durch minimale Erleichterungen attraktiver zu gestalten, scheint Stand jetzt aufzugehen.