Bücher, CDs, DVDs, Zeitschriften oder Spiele kann man natürlich schon lange in Bibliotheken ausleihen. Doch wie sieht es mit einer E-Gitarre, einer Nähmaschine oder einem Federballset aus? Es gibt so vieles, was wir nur selten brauchen. „Leihen statt kaufen“ – so kurz und knapp kann man das Konzept der „Bibliothek der Dinge“ zusammenfassen. In größeren Städten kann man so ungewöhnliche Dinge bereits ausleihen – jetzt will sich auch das beschauliche Weikersheim im Main-Tauber-Kreis an einer solchen Einrichtung versuchen.
Eine Umfrage unter den Kunden der Weikersheimer Bücherei ermittelt den Bedarf der Bürgerinnen und Bürger. Die Überraschung: Werkzeug ist gar nicht so nachgefragt wie die Leiterinnen Michaela Stock und Elsbeth Fries angenommen haben. Nachgefragt werden zum Beispiel Technik-Gegenstände, wie ein Digitalisierungsgerät für Dias oder Freizeit-Ausrüstung. Aber auch ein E-Reader, eine Backform oder ein Hula-Hoop-Reifen sind im Angebot.
Wichtig ist, dass die Dinge viele Nutzungen aushalten, leicht zu warten und zu reinigen sind. In Zukunft möchte die Bücherei gezielt Firmen ansprechen, die gewünschte Gegenstände spenden könnten. Und auch die ungenutzten Schätze der Kunden möchte man heben! Denn möglicherweise finden sich in den Kellern im Main Tauber Kreis noch viele Dinge, die gerne von vielen Menschen genutzt werden wollen. So wäre ein „doppelt-nachhaltiger“ Effekt entstanden.
Die Idee der „Bibilothek der Dinge“ wird in immer mehr Städten und Gemeinden umgesetzt, zum Beispiel in der Stadtteilbücherei Hubland in Würzburg. Das „Leihen statt kaufen“ ist ein Beitrag zum nachhaltigen Konsum, der eines der 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen ist.