Liebe, Geborgenheit, Zusammenhalt – das Glück von Menschen hängt nicht von materiellen Dingen ab. Etwas geschenkt zu bekommen, ist trotzdem für jeden Menschen etwas Besonderes. Gerade für Kinder aus ärmlichen Verhältnissen sind solche Gesten und Aufmerksamkeiten ein großer Höhepunkt in ihrem jungen Leben. Um möglichst vielen Kindern solche Lichtblicke geben zu können, arbeiten die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer von „Liebe im Karton“ derzeit auf Hochtouren. Das gemeinnützige Weihnachtspäckchen-Projekt mit Hauptsitz in Würzburg hat es sich zur Aufgabe gemacht, tausende von liebevoll gepackten Päckchen an Kinder in Not zu verteilen.
Die sogenannten „Loveboxen“ werden im jährlichen Wechsel an Kinder in Deutschland und in anderen Ländern vergeben. Jeder, der den Kleinsten eine Freude machen möchte, kann mitmachen. Eine Spedition, die „Liebe im Karton“ sponsert, bringt die Päckchen von rund 200 Sammelstellen aus ganz Deutschland nach Würzburg. Nun ist der Einsatz der Helferinnen und Helfer gefragt. Seit Anfang November sind rund 150 Ehrenamtliche im Dauereinsatz, arbeiten sieben Tage die Woche, eingeteilt in vier Schichten, im Akkord. An den Sortierstation, eingeteilt nach Geschlecht und Altersgruppen der zu beschenkenden Kinder, wird jede einzelne Box aufgemacht und sorgfältig kontrolliert. Dabei achten die Ehrenamtlichen darauf, dass Lebensmittel beispielsweise nicht abgelaufen sind.
Wenn im Karton noch zu viel Platz ist, wird er aufgefüllt – sonst würde es beim späteren Transport zu unschönen Dellen und schiefen Paletten kommen. Die Spielsachen, Hygieneartikel und Co. stammen von Sponsoren oder werden von Spendengeldern dazugekauft. Damit später auch für alle Alterskategorien genug Boxen zusammenkommen, packt der Verein zudem eigene Päckchen. Im Gegensatz zu anderen Weihnachtspäckchen Aktionen gibt „Liebe im Karton“ den Spendern keine Packliste vor. Die individuellen Boxen sollen einem unbekannten, jungen Menschen berühren, ein Stück Liebe schenken. Stunde für Stunde wird eine neue Palette mit jeweils rund 100 Kartons fertig. Bis Weihnachten sollen bis zu 120 Paletten versandfertig sein. Ganze 12.000 Weihnachtskartons werden dann in die Ukraine, nach Syrien, Irak, Irak-Kurdistan, Griechenland und Rumänien gehen.
2015 ist die Idee zu „Liebe im Karton“ geboren, damals wurden schon die ersten Hilfsgüter innerhalb Deutschlands verteilt. Ein Jahr später gingen die ersten Päckchen auf große Reise. Dabei wurden 66 Paletten mit Weihnachtsgeschenken in griechischen Einrichtungen, Flüchtlingscamps und Roma-Siedlungen verteilt. Mit dabei war auch Würzburgs Oberbürgermeister und Schirmherr des Charity-Projekts Christian Schuchardt. Mit einer Privatinitiative von Tobias Winkler gestartet ist aus „Liebe im Karton“ im Laufe der Jahre ein zunehmend größeres Projekt geworden. Im Juli 2020 wurde schließlich ein Verein gegründet, somit konnte auch ein eigenes Spendenkonto eingerichtet werden. „Liebe im Karton“ möchte dort ansetzten, wo bislang noch wenig Hilfe ankommt.
Menschen in Not mit Hilfsgütern zu helfen und ihnen Freude, Liebe und einen Funken Weihnachtszauber schenken. Um dieses Ziel auch im kommenden Jahr umsetzen zu können ist „Liebe im Karton“ weiterhin auf die Hilfe von Firmen und Unternehmen angewiesen. Hierfür veranstaltet der Verein am 16. und 17. Dezember, jeweils von 14 bis 17 Uhr in der Barbarastrasse 31 B in Würzburg einen Tag der offenen Tür.