Hier soll es passiert sein, versteckt zwischen ein paar Bäumen am Randes des Schulgeländes Nägelsee in Lohr am Main – hier soll ein 14-Jähriger seinen gleichaltrigen Schulkameraden am Freitag erschossen haben. Gegen 16:30 hatte sich ein Jugendlicher bei der Polizeiinspektion in Lohr gemeldet und mitgeteilt, dass er erfahren hätte, ein Bekannter von ihm hätte am Schulzentrum einen Jugendlichen ermordet. Eine Streife der Polizeiinspektion machte sich sofort auf den Weg, um der Sache auf den Grund zu gehen und traf dort auf die Leiche des 14-jährigen Opfers.
Relativ schnell konnte die Polizei Lohr dann Erkenntnisse erlangen, die auf den 14-jährigen Tatverdächtigen hingedeutet haben, sodass dieser circa zwei Stunden später in der familiären Wohnung vorläufig festgenommen werden konnte. Bisher hat er sich nicht zur Tat geäußert. Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft wurde er am Samstag dem Ermittlungsrichter vorgeführt, der dem Antrag der Staatsanwaltschaft folgte und einen Haftbefehl wegen des dringenden Tatverdacht des Mordes erlassen hat.
Was der Tatverdächtige gestand, war das Versteck der mutmaßlichen Tatwaffe. Diese konnte am Samstag in dessen familiärer Wohnung sichergestellt werden. Seit Montag ist auch klar, woher die Waffe stammt. Durch die Identifikationsnummer der Waffe konnte der 66-jährige Nachbar des Tatverdächtigen als rechtmäßiger Besitzer ausgemacht werden. Wie der 14-Jährige allerdings an die Waffe kommen konnte, ist derzeit noch unklar. Die Waffen des Nachbarn waren ordnungsgemäß verwahrt – er selbst liegt derzeit vernehmungsfähig in einem Krankenhaus.
In den sozialen Medien kursieren derweil Gerüchte über Drogenprobleme unter Jugendlichen, auch ein Bekannter des Opfers, wir nennen ihn Max, spricht davon dass er selbst viel zu früh in die Drogenszene abgerutscht sei. Der Bürgermeister von Lohr Mario Paul zeigt wie viele Bürgerinnen und Bürger sich fassungslos. Weder bei der Polizei noch in der Stadt Lohr habe man von den angeblichen Drogenproblemen an der Schule gewusst.
Während immer mehr trauernde Menschen Blumen und Kerzen am Tatort niederlegen, laufen die Ermittlungen bei der Polizei auf Hochtouren. Die Kriminalpolizei Würzburg hat am Montag eine eigene Ermittlungskommission für den Fall gegründet und hofft, in den nächsten Tagen und Wochen auf eine umfangreiche Aufklärung des Falls.