Luise Diestel ist die Bundessiegerin im Leistungswettbewerb der Bestattungsfachkräfte 2021. Die junge Frau absolvierte ihre Ausbildung bei Bestattungen Otto Volk in Kitzingen. Geschäftsführer und Bestattungsmeister Tobias Volk freut sich über den Erfolg seiner ersten Auszubildenden: „Wir sind kein großer Betrieb, wir sind in der Bestattung an die 12 Leute und dann war das schon immens, da hat sich jeder super gefreut.“ Auch Luise Diestel ist stolz auf das Erreichte, denn durch die Corona Beschränkungen und die auf zwei Jahre verkürzte Ausbildungszeit haben ein hohes Lerntempo von ihr verlangt. „Von daher bin ich froh und stolz, dass es so gut geklappt hat“, sagt Luise Diestel.
Die junge Frau hat zunächst Psychologie studiert und dann noch die Ausbildung bei Bestattungen Volk in Kitzingen oben drauf gesetzt. Nach einem Praktikum haben Auszubildende und Betrieb zueinandergefunden. Mitbringen sollte eine Bestattungsfachkraft neben sozialer Kompetenz und Empathie auch eine gute Kommunikation und Organisationstalent, sowie eine gewisse seelische und körperliche Belastbarkeit.
Tobias Volk beobachtet: „Früher war alles sehr mit Religion verbunden, jetzt wird es weltlicher. Die Leute trauen sich mehr – auch ihre eigenen Wünsche umzusetzen.“ Das kann zum Beispiel sein, das Angehörige selbst am Grab sprechen, dass Luftballons steigen oder der Sarg bemalt wird. „Umso mehr Angehörige mithelfen und Wünsche äußern, können wir diese auch umsetzen, so wird es für jeden erträglicher, das ist unser Ziel.“
Luise Diestel ist sich sicher: Grundsätzlich ist jede Person in der Lage, den Beruf der Bestattungsfachkraft zu erlernen und auszuüben. Sie hält es für wichtig, dass eine Gesellschaft wieder näher an ihre Verstorbenen heranrückt und sich mit dem Gestaltungsprozess der Bestattung und der Trauer auseinandersetzt. „Wer sich vorher auseinandergesetzt hat, ist deutlich gefasster und Gestaltungsprozess des Abschiedes bringt viel mehr Freude – zusätzlich zur Trauer.“