Dienstag, 23. April 2024, 9 Uhr, Unterer Markt in Würzburg. Die ersten schweren Gerätschaften stehen bereits einsatzbereit vor der Marienkapelle, denn: In wenigen Minuten wird der diesjährige Maibaum angeliefert. Die Verzierungen warten schon darauf, den Stamm zu schmücken, als der 21 Meter hohe Baum dann endlich eintrifft.
Bei dem Baum handelt es sich um eine Douglasie aus dem Stadtwald – und die ist keine Unbekannte. Sie stand nämlich bereits dreimal als Maibaum in Würzburg, in den Wintermonaten wurde der Stamm vom Gartenamt eingelagert. Einmal wird das noch möglich sein, nach dem 5. Jahr wird der Baum aber ausgetauscht. Schließlich ist der Stamm aus Holz und würde nach mehreren Jahren als Maibaum nicht mehr die Sicherheitsanforderungen erfüllen.
Das Aufstellen nimmt viel Arbeit in Anspruch. Zuerst werden die Verzierungen und der Kranz angebracht. Dann wird der Baum an einem Kran befestigt und langsam in die Höhe gezogen. Gekonnt wird er richtig justiert und von den Arbeitern in seine Verankerung eingelassen – 2 Meter tief in den Boden. Nur noch Keile einschlagen – schon steht der Baum. Und auch wenn er mit 19 noch zu sehenden Metern noch längst nicht an seinen kirchlichen Nachbarn rankommt, sieht der 1,2 Tonnen schwere Stamm doch sehr eindrucksvoll aus. Dabei steckt auch eine Menge Tradition hinter dem Brauchtum.
Die Bäume gelten nämlich als Symbol des Frühlings und stehen für neu erwachtes Leben und die Fruchtbarkeit. Trotzdem sind die Bräuche in unterschiedlichen Regionen sehr verschieden. Geschmückt sind sie aber alle. Tanzende Blechfiguren zieren den Würzburger Maibaum und geben ihm das gewisse Etwas.
Ganz oben sind 10 Fahnen zu sehen. Dort soll es in Zukunft eine Änderung geben. Würzburg hat nämlich zwei neue Partnerstädte in der Ukraine und Sizilien. Und die werden bald zu den aktuell 10 Fahnen hinzugefügt. Das wird aber wohl noch bis zum nächsten Jahr dauern, der aktuelle Baum ist also in seiner gewohnten Form noch bis Anfang Oktober auf dem unteren Markt in Würzburg.