Die weltpolitische Lage ist so angespannt wie schon lang nicht mehr. Auf diese neue Sicherheitslage gilt es sich vorzubereiten. Bereits 2017 hatte die Bayerische Polizei in Kombination mit der Bundeswehr deshalb eine Anti-Terrorübung ins Leben gerufen. In Würzburg hat vom 4. Bis zum 6. November nun die vierte gemeinsame Übung stattgefunden. Wir waren live für Sie vor Ort.
Mehrere Terroristen greifen ein Krankenhaus an und zünden dort einen Sprengsatz mit einem zunächst unbekannten Gefahrenstoff. Ein fiktives Szenario mit dem 30 Einsatzkräfte der Bayerischen Polizei und 45 Bundeswehrsoldaten am Mittwoch in der staatlichen Feuerwehrschule in Würzburg konfrontiert wurden. Laut Joachim Herrmann müsse man sich bestmöglichvorbereiten, um schnell und richtig in Terrorlagen agieren zu können. Denn angesichts des zunehmenden Cyberkriegs, islamistischen Anschlägen und der allgemeinen internationalen Terrorlage sei es umso wichtiger, diesen Herausforderungen vorbereitet entgegenzutreten, so Herrmann weiter. Im Rahmen der Anti-Terrorübung „Main TEX 2024“ ging es nun darum, die Zusammenarbeit von Bayerischer Polizei und Bundeswehr zu vertiefen und die jeweiligen Fähigkeiten optimal zu nutzen. Bereits in den Jahren zuvor hatten diesbezüglich Übungen stattgefunden. Der fiktive Gefahrenstoff „Wermut“ war in diesem Szenario die Problematik, der sich die Einsatzkräfte stellen mussten.
Hierfür kam unter anderem ein hochmoderner Panzer zur Analyse des Stoffs zum Einsatz. Neben dem praktischen Teil sei aber vor allem die Theorie hinter dem Ganzen entscheidend, so General Thomas Hambach. Dort würden die rechtlichen Rahmenbedingungen und taktischen Vorgehensweisen besprochen. Als erstes Bundesland hatte Bayern die Großübung vor 7 Jahren unter dem Namen GETEX 2017 ins Leben gerufen. Die dreitägige „Main TEX 2024“ Übung ist nun schon die vierte gemeinsame regionale Einsatzübung. Im ersten Teil des für die Medien zugänglichen dritten Tages der Übung stellten sich die verschiedenen Blaulichtorganisationen in der Bereitschaftspolizei in Würzburg vor. So war unter anderem das SEK Nordbayern mit seinen Chemieschutzanzügen vor Ort. Der Anzug ist komplett hermetisch abgeriegelt und besteht aus mehreren Schichten. Je nach Szenario gibt es aber auch andere Varianten, die auf die speziellen Stoffe angepasst sind.
Aber auch das Technische Hilfswerk mit ihrem Bergungsräumgerät war beispielsweise vor Ort. Denn die Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Blaulichtorganisationen ist gerade für Einsätze mit beispielsweise chemischen oder biologischen Gefahren essenziell. Hier könnte auch die Drohne der Johanniter eine wichtige Rolle einnehmen. Zum Schluss führten Bundeswehr und Polizei Detektions- und Absperrmaßnahmen am Ort des Geschehens durch. Zu Ende war die Main TEX 2024 Übung damit allerdings noch nicht. Denn in den nächsten Stunden wird das Szenario weiter fortgeführt – die Ergebnisse dann akribisch ausgewertet. Schon jetzt zeichnet sich allerdings ab: Auch in Zukunft soll die Zusammenarbeit zwischen Bayerischer Polizei und Bundeswehr noch weiter intensiviert werden.