Die mainfränkische Wirtschaft zeigt sich zu Jahresbeginn robust, muss aber einen Dämpfer verkraften. Der IHK-Konjunkturklimaindikator, der als Stimmungswert sowohl die Geschäftslage, als auch die Geschäftserwartungen der regionalen Wirtschaft abbildet, sinkt im Vergleich zur Vorbefragung aus dem Herbst 2021 um neun Zähler, bleibt mit 121 Punkten aber weiter deutlich im positiven Bereich. Dabei ist das Stimmungsbild je nach Branche sehr unterschiedlich, sagt IHK-Präsident Dr. Klaus D. Mapara: „Es gibt sicherlich Branchen, wo das gut gelaufen ist, die profitiert haben auch von der Coronasituation. Aber es gibt auch sehr viele – und da ist das Stichwort Dienstleistung oder kontaktnahe Berufe wie Gastronomie und Handel – die natürlich sehr sehr stark unter den Einschränkungen gelitten haben.“
Für die Zukunft nennen die befragten Unternehmen eine Reihe von Konjunkturrisiken, allen voran die steigenden Energie- und Rohstoffpreise, aber auch Lieferverzögerungen und Materialknappheit, wie Elena Fürst, IHK-Referentin Konjunktur und Statistik, erläutert: „das schlägt insbesondere auch in Industrie und Baugewerbe massiv durch, aber auch Teile des Einzelhandels mitunter sehr belastet.“
Für mehr Nachwuchs an qualifizierten Arbeitskräften wirbt die IHK bei Unternehmen, in Schulen und Familien für die duale Berufsausbildung. Doch das allein wird den Bedarf der Unternehmen nicht decken, progostiziert IHK-Hauptgeschäftsführer Prof. Dr. Ralf Jahn. Er sagt: „Wir müssen versuchen auf bayerischer Ebene und auf Bundesebene, vermehrt zu werben für mehr Zuwanderung. Denn wenn wir in Bayern, wenn wir in Mainfranken, nicht mehr ausreichendes Potential vorfinden um den Fachkräftebedarf zu decken, dann müssen wir uns auf anderen Märkten, auch im Ausland, umsehen.“
Die vollständigen Ergebnisse der IHK-Konjunkturumfrage mit ausführlicher Branchenauswertung finden Interessierte unter: www.wuerzburg.ihk.de/konjunktur