Kennen Sie das Gefühl, wenn man an etwas dranbleibt? Wenn man nicht aufgibt, obwohl einen jeder schon abschreibt? Genau dieses Gefühl des Erfolgs durften am vergangenen Sonntag die Jugendlichen des Jungen Theaters der Frankenfestspiele in Röttingen empfinden. Nach unzähligen Verschiebungen konnten sie nach 2 Jahren endlich ihre Musical-Version von Heidi aufführen. Es sollte ein ganz besonderer Tag werden. Zwar lief das Musical nicht wie zwischenzeitlich geplant bei den Frankenfestspielen, doch dennoch war die Aufführung für alle Beteiligten am vergangenen Sonntag ein einziges Fest. Bereits im Jahr 2019 hat das Projekt einer Musical-Version des Buchklassikers Heidi von Johanna Spyri des Jungen Theaters der Frankenfestspiele Röttingen begonnen. Durch die lange Corona-Zeit musste man den Aufritt jedoch wieder und wieder verschieben. Nun konnte man es endlich als Werkstück, halb szenisch, halb gelesen, vortragen. Die Leitung des Jungen Theaters, Frederike Faust, war in ihrer Begrüßungsansprache sichtbar gerührt und stolz, dass man trotz allem durchgehalten hat.
Was musste die Gruppe junger Nachwuchsschauspieler nicht alles durchmachen? Proben in kleinen Gruppen, Proben in großen Gruppen, sogar Online-Proben standen auf dem Tagesprogramm. Doch das ist noch nichts gegen die Anzahl der angesetzten Termine, die abgesagt werden mussten. Zwischenzeitlich sollte man sogar mal in der großen Tauberphilharmonie in Weikersheim spielen, da nur dort genug Platz war, um Abstände einzuhalten. Letztendlich wurde es dann doch die kleinere Burghalle in Röttingen. Das konnte Frederike Fausts Zufriedenheit jedoch nicht im geringsten mindern. Sie hat in dieser Zeit mit vollstem Einsatz den unglaublichen körperlichen als auch menschlichen Wachstum der Kinder begleitet.
Und so erzählten die Kinder die zeitlose Geschichte vom kleinen Waisenkind Heidi, die langsam eine innige Bindung zu ihre Großvater und den Bergen aufbaut. Auf dem Weg zu einem glücklichen Leben in den Alpen muss das Mädchen jedoch einige Hindernisse überwinden. Doch langsam lernt sie, dass mit genug Durchhaltevermögen und Willen alles möglich ist. Und so ist es doch letztendlich eine perfekte Geschichte: Die Kinder, die Heidi und ihre Freunde darstellen, mussten genau die Eigenschaften an den Tag legen, wie das Mädchen aus dem Buch. So findet dieses lange Epos nach langer Zeit also doch noch ein Happy End.