Mit Sicherheit kennt jeder die Szene von Marilyn mit wehendem Rock auf dem Lüftungsschacht der Manhattaner U-Bahn – dieses Bild verkörpert die stilsichere Selbstinszenierung und das Idealbild von Weiblichkeit. Der Stern von Marilyn Monroe ist aber nicht nur im Walk of Fame in Los Angeles eingebettet, sondern auch bei uns in Unterfranken. Genauer gesagt im Knauf Museum in Iphofen. Hier wird noch bis zum 06. November in einer Sonderausstellung die Frau hinter der Ikone beleuchtet.
Trotz Marilyns kurzem Leben spielte sie mit ihren 36 Jahren in rund 31 Filmen mit. Ihren Durchbruch hatte sie mit der Hauptrolle im Film Niagara. Doch während sie im Beruf glänzte, gab es in ihrem Leben auch die Kehrseite der Medaille: die Ikone hatte mit schweren chronischen Depressionen zu kämpfen. Monroe wurde oft, meist durch die Presse, in unseriöse Skandalgeschichten hinein gezogen. Beispielsweise wurde sie nach ihrem Treffen mit Queen Elisabeth der zweiten öffentlich zerrissen – hier trug sie selbstbewusst ein schulterfreies tief ausgeschnittenes Kleid. Die Königin selbst schien sich durch das Auftreten nicht beleidigt gefühlt zu haben, die Presse hingegen hielt es für einen unsittlichen Regelbruch.
Die Ausstellung zeigt vorallem die Emanzipation der Frau in den 1950 er Jahren – anhand der meist-fotografierten Frau des 20ten Jahrhunderts. So fokussiert man sich in Iphofen auf die starken Seiten Monroes. Denn auch 60 Jahre nach ihrem Tod ist die Faszination ihrer Person und auch ihr Einfluss in der Gesellschaft und Frauenbewegung heute noch spürbar – so hat Versace 2022 ein Herren T-Shirt ihr zu Ehren designt. Mit mehr als 250 Ausstellungsstücken werden neue Facetten der Blondine aufgezeigt. Dadurch ergibt sich ein völlig neu zu bewertendes Bild der Frau, die nicht nur auf das optische und den bewussten Einsatz ihres Körpers reduziert werden darf. Eines ist sicher: auch wenn Marilyn am 04. August 1962 verstorben ist – ihr Erbe lebt weiter.