Das Thema „Geflüchtete“ macht derzeit allen unterfränkischen Landkreisen schwer zu schaffen. Die sogenannten ANKER-Zentren sind überfüllt, wöchentlich kommen immer mehr Menschen, eine Besserung ist momentan wohl nicht in Sicht. Auch der Landkreis Würzburg ächzt unter den Herausforderungen, wie im jüngsten Mediengespräch klar wird.
Pro Woche 50 neue Geflüchtete, die im Landkreis Würzburg untergebracht werden müssen – dabei handelt es sich in erster Linie um türkische und ukrainische Menschen. Eine Mammutaufgabe für die Verantwortlichen – Landrat Thomas Eberth zufolge sei die Situation im Landkreis prekär.
Es braucht also Wohnraum – und davon nicht zu wenig. Bei der Immobiliensuche muss man zwischen zwei Bereichen unterscheiden: Zum einen die Notunterkunft, für die der Landkreis alle möglichen Räumlichkeiten in Betracht zieht, solange eine menschenwürdige Unterbringung gewährleistet werden kann. Und zum anderen stellt auch die Anschlussunterbringung ein großes Problem dar. Händeringend sucht Würzburg nach geeigneten, dezentralen Unterkünften. Derzeit befinden sich 664 sogenannte „Fehlbeleger“ im Landkreis, die sich hier legal aufhalten, aber einfach keine Wohnung finden. Doch nur mit Wohnraum ist das Problem nicht erledigt, ohne Betreuung durch entsprechendes Personal entstehen wieder neue Komplikationen.
Mit den Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern der verschiedenen Gemeinden führt Landrat Eberth derzeit intensive Gespräche. Durch die jeweiligen Ortskenntnisse macht sie das zu wichtigen Playern in dieser Herausforderung. Die jüngsten Beschlüsse der Bundesregierung, wie etwa eine Pauschale von 7.500 Euro pro aufgenommenen Geflüchteten, hält Eberth grundlegend für richtig. Doch vom Bund fordert er ganz klar schärfere Kontrollen an den Grenzen, denn es fehle an allem, nur eben nicht an Flüchtlingen. Es bleiben also weiter Fragen offen.