Mo, 21.03.2022 , 16:20 Uhr

Messer statt Maske – Anzahl der Schönheitsoperationen steigt während Corona

Die Corona-Zeit hat bei uns allen Spuren hinterlassen. Einsamkeit, Ängste, Unzufriedenheit. Letztere hat viele Leute sogar dazu bewegt, eine Schönheitsoperation durchführen zu lassen. Letztendlich waren es sogar so viele, dass seit der Beginn der Pandemie die Anzahl von Schönheits-OPs deutlich angestiegen ist. Auch unterfränkische Ärzte haben diese Entwicklung in ihren Praxen beobachtet.

Mehr Zeit für Unzufriedenheit in der Pandemie

Leergefegte Städte. Kein gemeinsames Essen gehen mit Freunden. Die zahlreichen Tage der Corona-Zeit haben einigen vor allem eins gegeben: Viel mehr Gelegenheiten über ihr eigenes Aussehen zu reflektieren und sich mit anderen zu vergleichen. Dies ist laut der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen einer der Gründe, wieso die Anzahl von Schönheitsoperationen, während der Pandemie um ganze 15% angestiegen ist. Auch unterfränkische Ärzte haben dieses Phänomen beobachtet. Der Chirurg Dr. med. Hazem Al-Shobash, der seine Praxis in Höchberg im Landkreis Würzburg hat, hat einige weitere Ursachen für die Zunahme wahrgenommen.

Eingriffe bleiben bei Lockdown und Maske unbemerkt

„Ein kleiner Bluterguss ist ja nicht schlimm, ich trage ja sowieso die Maske“ und „Ach, das ist nicht so wild, ich bin eh im Home Office“ sind nur zwei der vielen Sätze, die Dr. Al-Shobash in den vergangenen Monaten häufiger gehört hat. So ist das Kaschieren der Operation in Zeiten von Corona schlichtweg deutlich einfacher geworden. Los ging der Anstieg zu Beginn der Lockerungen nach dem 1. Lockdown. Seitdem haben einige Eingriffe und Operationen deutlich zugenommen.

Was bewegt uns zu Schönheits-OPs?

Aber wieso lassen wir überhaupt Schönheitsoperationen durchführen? Was bewegt uns dazu unser Aussehen verändern zu wollen? Sogenannte Dysfunktionale Kognitionen. Diese werden oftmals auch als negative Gedankenmuster bezeichnet. Wir gehen schlichtweg mit uns selbst sehr viel härter ins Gericht, als wir es mit anderen tun. Der Grund dafür ist unser grundlegendes Bedürfnis akzeptiert zu werden. Laut der Heilpraktikerin für Psychotherapie Christina Strobel sind wir bereit einiges zu tun, um dazuzugehören.

„Wir wollen einfach dazugehören“

Strobel betont jedoch, dass man vorsichtig sein sollte, wenn man durch die Operationen lediglich versucht, sein Selbstwertgefühl aufzubessern. Keine Krankheit heilt, wenn man nur die Symptome behandelt. Sehr viel wichtiger sei es, bewusst an der eigenen Selbstakzeptanz zu arbeiten. Viele der Corona-Maßnahmen sind nun bereits wieder gefallen. Welchen Effekt das auf die Anzahl der Schönheitsoperationen haben wird, ist noch nicht abzusehen. Ein guter Vorsatz für die Phase nach den Regelungen ist jedoch allemal sich so zu akzeptieren, wie man ist.

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