Rund 300 Soldatinnen und Soldaten, jede Menge Pressevertreter und die beiden Verteidigungsminister aus Deutschland und den Niederlanden: Veitshöchheim rückte am Donnerstag ins Zentrum der Politik: Bei Feierlichkeiten unterzeichneten Boris Pistorius und seine niederländische Amtskollegin Kajsa Ollongren eine militärische Kooperationsvereinbarung. Mit der Unterstellung der niederländischen 13. Leichten Brigade unter die deutsche 10. Panzerdivision wurde laut Pistorius ein Meilenstein in der militärischen Zusammenarbeit erreicht.
Das Heer soll künftig in drei Kategorien – in leichte, mittlere und schwere Kräfte – unterteilt werden. Leichte Kräfte sind beispielsweise Fallschirm- und Gebirgsjäger, die im Kriegsfall als erste in den Einsatzort geschickt werden und nur wenige Waffen zur Verfügung haben. Die Kategorie „Mittlere Kräfte“ wird neu aufgebaut und verfügt zum Beispiel über Radschützenpanzer oder Transportpanzer, die nach den leichten Kräften als zweite im Einsatzort eintreffen sollen. Die Schweren Kräfte sind beispielsweise mit dem Kampfpanzer Leopard 2 ausgerüstet und bieten den höchsten Schutz – benötigen allerdings auch am meisten Zeit, um an den Einsatzort zu gelangen. Mit diesen Kategorien will die Bundeswehr eine schnelle und sichere Einsatzbereitschaft garantieren – für die aber die vollkommene Unterstellung der niederländischen Brigaden notwendig war.
Bereits seit 2014 läuft die Verschmelzung der niederländischen und deutschen Streitkräfte. Bis 2025 soll die 10. Division mit 60.000 Soldatinnen und Soldaten dann die größte Teilstreitkraft der Bundeswehr werden – dieses Versprechen hat Deutschland der Nato im vergangenen Jahr gegeben.