Bischof Franz Jung hat auf die Missbrauchsfälle im Bistum Würzburg reagiert und will einen sogenannten Betroffenenbeirat einrichten. Hierfür können sich Menschen, die sexualisierte Gewalt erlebt haben. Weitere Informationen zum Ausschreibungs- und Besetzungsverfahren sind auf der Internetseite des Bistums zu finden. Bischof Jung hofft, dass man im März mit der Aufarbeitung beginnen könne.
Dieser Beirat darf dann zwei Mitglieder benennen, die die Aufarbeitungskommission des Bistums Würzburg unterstützen. Darin setzt man sich dann fachlich damit auseinander, wie künftig mit Fragen der sexualisierten Gewalt in der katholischen Kirche in Unterfranken umgegangen werden soll. Zudem sollen alte Fälle aufgearbeitet werden. Dazu rief Bischof Franz Jung auf. Im März hofft er, dass das offizielle Gremium erstmals zusammentreten kann.
Siebenköpfiges Gremium
„Ich rufe Betroffene dazu auf, uns mitzuteilen, ob sie Interesse an der Mitarbeit im künftigen Betroffenenbeirat haben“, so Bischof Jung. Der Aufarbeitungskommission sollen sieben Personen angehören, wie in den Vorgaben der Unabhängigen Beauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs und der Deutschen Bischofskonferenz empfohlen: zwei Betroffene, vier Experten aus Wissenschaft, medizinischer Fachpraxis, Justiz und öffentlicher Verwaltung sowie ein Vertreter der Diözese Würzburg.
Seit zwei Jahren Gespräche geführt
Wenn sich der neue Betroffenenbeirat konstituiert hat, soll dieser zwei Betroffene für die Aufarbeitungskommission bestimmen. „Die Aufarbeitungskommission im Bistum Würzburg wird ihre Arbeit erst nach der Konstituierung des neuen Betroffenenbeirates aufnehmen.“ Seit Juni 2019 habe Bischof Jung sich mit Betroffenen zu Gesprächen getroffen. Im September 2020 hatten die Beteiligten dafür gestimmt, dass dieses Treffen als Betroffenenbeirat weiter arbeiten möchte. „Mir sind der Austausch und das Gespräch mit den Betroffenen sehr wichtig“, so der Bischof.
Jung will Verantwortliche nennen
Jung versprach, Strukturen offen zu legen: „Es geht uns darum, dass Verantwortliche beim Namen genannt werden – daran werden wir uns wie alle anderen auch halten.“ Weitere Informationen zum Ausschreibungs- und Besetzungsverfahren sind auf der Internetseite des Bistums zu finden. Bischof Jung hoffe, dass man im März 2021 mit der Aufarbeitung beginnen könne.