Unscheinbar schaut dieser Behälter aus, doch darin verbirgt sich modernste Technik. Diese sogenannte Rattenbox ist zur Eindämmung der Rattenpopulation gedacht, 45 davon wurden in den vergangenen Wochen im Stadtgebiet Dettelbach installiert. Und das war wohl auch bitter nötig. Denn in der letzten Zeit hat die Rattenpopulation in Dettelbach immer mehr zugenommen. Grund dafür: Viele Menschen spülen Essensreste im Klo hinunter. Für die Ratten im wahrsten Sinne des Wortes ein gefundenes Fressen.
Also müssen Lösungen her und in Dettelbach hat man eine mit Hightech gefunden. Früher wurde das Rattengift ganz einfach an einem Draht in den Kanal gehängt. Seit 3 Jahren ist das nun verboten, denn das Gift kann so viel zu leicht in die Umwelt gelangen. Die Boxen haben deshalb eine Rückstausicherung. Diese sorgt dafür, dass die Box bei Hochwasser geschlossen wird und kein Wasser an das Gift gelangt. Normalerweise steht die Box aber immer offen und das ist auch so gewollt. Denn nachdem sie am Gift genagt haben, müssen die Ratten die Box wieder verlassen. Verstirbt die Ratte nämlich in der Box, machen die Artgenossen einen großen Bogen um den Behälter. Der technische Kern ist aber nicht die Rückstausicherung. Das Highlight sitzt in der gelben Kappe.
Die Boxen verfügen über einen ULE-Sensor. Dieser erfasst die Anzahl der Ratten, die die Box „besuchen“. Per Datenfunk werden die Informationen direkt an die Kläranlage geschickt. So sehen die Mitarbeiter sofort, welche Box häufig frequentiert wird und das Gift nachgefüllt werden muss. Das Computerprogramm zeigt ganz genau den Standort der Box, wer sie angebracht hat und eben wann die Box gewartet werden muss. Für die Mitarbeiter der Kläranlage ein perfektes System, da die Arbeitszeit deutlich minimiert wird. Denn auch das Anbringen der Box geht relativ schnell. Über einen Chip wird sie mit dem Computerprogramm verbunden und dann geht es auch schon in den Kanal.