Mentale Gesundheit – für viele Menschen ist das immer noch ein Tabu-behaftetes Thema. Dabei ist es ein Thema, welches in unserer Gesellschaft immer mehr an Bedeutung gewinnt: Mehr als jeder vierte Erwachsene in Deutschland leidet heute an einer psychischen Krankheit. Doch lediglich 19 Prozent der Betroffenen begeben sich in eine entsprechende Behandlung. Vor einigen Jahren hatte sich in Würzburg eine Initiative gegründet, die in besonderer Weise auf mentale Krankheiten aufmerksam macht – so auch wieder am vergangenen Wochenende.
„Motorradfahren und Gutes tun“- unter diesem Motto geht der bereits fünfte Fellows Ride in Würzburg an den Start und das bedeutet wieder einen gut gefüllten Innenhof beim VCC. Hunderte Menschen haben sich hier mit ihren Maschinen eingefunden, um gemeinsam für Depressionshilfe zu demonstrieren. Initiator des Ganzen ist der Würzburger Dieter Schneider, der nach einem persönlichen Schicksal in seiner Familie eine Weltreise mit seinem Motorrad machte. In Australien stieß er auf ein ähnliches Projekt, welches er dann auch in Würzburg organisieren wollte. Dies geschah im Jahr 2021. In diesem Jahr finden insgesamt 30 Fellows Rides an verschiedenen Standorten statt.
Die Demonstrationen an den verschiedenen Standorten werden jeweils von ehrenamtlichen Teams organisiert. Jährlich wächst die Bewegung weiter, sodass man mittlerweile auch in anderen Ländern wie Österreich, Schweiz, Portugal, Rumänien und den USA unterwegs ist. Es scheint also, als würden immer mehr Menschen auf das Thema aufmerksam, dennoch ist man lange nicht am Ende der Strecke angekommen. Es werde zwar besser, dennoch sei noch viel zu tun, erklärt Schneider. Und hier macht die Initiative „Fellows Ride“ vor, wie es funktionieren kann: So wurden von Beginn an im Rahmen der Fahrten Spenden gesammelt und zahlreiche Gespräche geführt – inzwischen konnte man sogar auch ein eigenes Kursangebot verwirklichen. Die Veranstalter an den Standorten können sich heraussuchen, an welche Projekte die jeweiligen Spenden wandern sollen.
Vom VCC in Würzburg geht es bei dieser Fahrt bis nach Münnerstadt und wieder zurück. Als nächste Station steht dann Berlin an. Und wer sich selbst einmal für die gute Sache auf das Motorrad schwingen möchte, kann sich einfach auf der Website der Initiative anmelden. Neue Wegbegleiter sind hier immer willkommen. Mit offenem Visier für Depressionshilfe – damit wir auch offen mit diesem Thema in unserer Gesellschaft umgehen können.