Musik berührt und entführt uns. Oft auch überraschend, denn in der Welt der Emotionen ist das berechenbare „Wie“ und „warum“ erfreulich egal. Musik verstärkt Stimmungen und lässt bei manchen sogar Farben entstehen.
Beim – sozusagen – hybriden Dating Koncert ist das sonst so verpönte Smartphone also nicht nur erlaubt, sondern ausdrücklich erwünscht.
Für den ersten Teil des Abends lautet die Devise: zurücklehnen, genießen und immer dann ein „Like“ in der Dating-App setzen, wenn ein Musikmoment besonders gefällt.
Nach dem etwa einstündigen „Kennenlern-Konzert“ werden die persönlich erlebten Vorlieben anhand eines Kuchendiagramms in der App aufgelistet. Die Statistik gibt an, welche Musikstimmung am häufigsten „geliked“ wurde. Jede Stimmung ist einer Farbe zugeordnet. Der Date-Abend geht in die zweite Runde: verteilt in der Würzburger Residenz warten die „gematchten“ Dates: die Ensembles, deren Musikauswahl der errechneten Vorliebe der jeweiligen Zuhörenden entspricht.
Doch genau das hat diesen Abend so besonders gemacht und auch bei den meisten Besucherinnen und Besuchern Anklang gefunden. Hier und da hat die Technik das Zusammenfinden von Musik und Publikum etwas erschwert – aber wer weiß: vielleicht war der Mozartfestabend in der Würzburger Residenz ja ein Date-Konzert im doppelten Sinn, bei dem am Ende nicht nur Musik gedatet worden ist…