Langsam, ja fast andächtig machen sich die Besucher des Dark Ride auf dem Bürgerbräu-Gelände in Würzburg auf den Weg in die dortige Kelterei. Niemand weiß was ihn oder sie erwartet, es herrscht Stille. Und dann plötzlich: Der Klang einer Tuba. Die Atmosphäre verdichtet sich fast wie in einem Horrorfilm und die Anspannung steigert sich spürbar, als es zur nächsten Station in die tiefen Keller der Kelterei geht.
Im Kerzenschein wird das Publikum von einem weiteren Musiker erwartet, ohne einleitende Worte erklingt Bach. Das Publikum lauscht gebannt. Doch schon nach wenigen Minuten geht es weiter. Immer tiefer in die Keller. Es ist ein ganz anderes Konzerterlebnis, dass das „Orchester im Treppenhaus“ im Rahmen des Mozartfestes auf die Beine gestellt hat. Das Publikum läuft von Station zu Station, in jedem Raum wartet etwas unerwartetes. Und so geht der Dark Ride weiter: Auf Feldbetten liegend wird das Publikum von einem Marimbaphon und abstrakten Bildern an der Gewölbedecke in eine ganz andere Welt entführt.
Station 4: Im gedimmten Licht der Kelterei erklingt Mozart. Im nächsten Keller dann ein weißer Würfel und ein ratloses Publikum. Die Silhouette eines Mannes zeichnet sich ab, es folgt eine Rhythmus-Performance. Auf dem Weg zum nächsten Keller werden die Scheinwerfer und Kerzen auf den Gängen immer weniger. Der Dark Ride erreicht seinen Höhepunkt.
In einem völlig schwarzen Raum, die Hand nicht vor den Augen erkennbar erklingt ein Cello. Es ist das Ende des Dark Ride und gleichzeitig das ultimative Musikerlebnis. Der Sehsinn ist deaktiviert, die Ohren deshalb geschärft. Nach einer knappen Stunde ist die Reise durch die Keller vorbei, das Publikum euphorisch. Die Kreativität der Verantwortlichen scheint keine Grenzen zu kennen, wir dürfen also schon gespannt sein, was beim 102. Mozartfest geboten sein wird.