Am Tag nach der Messerattacke im Aschaffenburger Schöntal-Park ist inzwischen mehr über den Tathergang bekannt. Der Angriff des Täters galt einer Kindergarten-Gruppe – er tötete einen zweijährigen Junge und einen 41-jährigen Passanten der offenbar Zivilcourage bewies und helfen wollte. Ein Tag nach der Tat steht die Stadt unter Schock und trauert um die Opfer.
Der Tatort im Schöntal Park – seit gestern Abend eine Gedenkstätte. Hier wo ein zweijähriger Junge und ein 41-jähriger Passant durch Messerstiche eines 28-jährigen getötet wurden, versammelten sich heute Vormittag hunderte Menschen. Aschaffenburgs Oberbürgermeister Jürgen Herzing legte dabei einen Kranz nieder. Schon gestern waren die bayerische Gesundheitsministerin Judith Gerlach und der bayerische Innenminister Hermann vor Ort, der auch gleich erste Erkenntnisse zum genauen Tathergang verkündete.
Die Durchsuchung seiner Räumlichkeiten in einer Asylunterkunft brachte keine Erkenntnisse zu einem etwaigen islamistischen Motiv. Vermutlich stünden die psychischen Probleme des Mannes im Zusammenhang mit der Tat, so Hermann, da entsprechende Medikamente sichergestellt wurden. Seit Anfang Dezember hatte er vom Amtsgericht Aschaffenburg deswegen auch eine Betreuerin zugewiesen bekommen. Der Mann war im November 2022 nach Deutschland eingereist. Nach einem gescheiterten sogenannten Dublinverfahren wurde Anfang 2023 ein Asylverfahren eröffnet. Seit kurzem war er jedoch ausreisepflichtig.
Der Tatverdächtige wurde im laufe des Nachmittags einem Haftrichter vorgeführt. Diese ordnete erstmal die Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus an. Die Ermittlungen werden noch einige Zeit in Anspruch nehmen – genau wie die Trauer in Aschaffenburg.